Berlin (agrar-PR) -
30 Dörfer aus 13 Bundesländern holen Gold, Silber und Bronze Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat heute 30 Dörfer aus 13
Bundesländern für besonders zukunftsfähige Dorfkonzepte ausgezeichnet.
Goldmedaillen gingen an acht Ortschaften in Bayern, Brandenburg,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Mit
Silber wurden 16 und mit Bronze sechs Orte gewürdigt. "Die eigentlichen
Gewinner des Bundeswettbewerbs \'Unser Dorf hat Zukunft\' sind die
Menschen in den Dörfern. Mit kreativen Ideen ist es ihnen gelungen, die
Lebensqualität in ihren Gemeinden zu verbessern. An vielen Orten haben
sie auf beeindruckende Weise Selbstverwaltung demonstriert", sagte
Aigner bei der Bekanntgabe der Preisträger.
So haben die rund 100 Einwohner in einem Dorf in Bayern
beispielsweise alle wichtigen Einrichtungen vom Markplatz über die
Vereinsgaststätte und die Jagdhütte bis hin zum Volleyballfeld ohne
öffentliche Zuschüsse selbst eingerichtet. Ein anderes Dorf in
Rheinland-Pfalz konnte seine alten Fachwerkhäuser fast vollständig
erhalten und für jedes Gebäude eine sinnvolle Nutzung finden. Unter dem
Leitmotto "Wein" wurde von Winzern ein Klettersteig an der Mosel
geschaffen. Er lockt nun zahlreiche Touristen ins Dorf.
"Mit dem Wettbewerb zeichnen wir nicht nur Dörfer aus, sondern vor allem
die engagierten Menschen, die dort leben. Bürgerinnen und Bürger, die
über den eigenen Tellerrand schauen und Verantwortung übernehmen –
beispielsweise in Vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder im
Ehrenamt. Diese Menschen haben die Bedeutung einer lebendigen
Dorfgemeinschaft für eine erfolgreiche ländliche Entwicklung erkannt.
Das zeigt Weitsicht und verdient Anerkennung", sagte Aigner.
Insgesamt hatten 3.330 Dörfer an dem Wettbewerb des
Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(BMELV) teilgenommen. Davon kamen 30 Dörfer in die Endrunde. Über drei
Wochen lang war eine Bewertungskommission von Dorf zu Dorf gereist, um
die Teilnehmer miteinander zu vergleichen. Dabei wurden unter anderem
die Entwicklungskonzepte, wirtschaftliche Initiativen, soziale und
kulturelle Aktivitäten, Bau- und Grüngestaltung sowie die ökologische
und die wirtschaftliche Gesamtsituation bewertet. Die aktive Beteiligung
der Bürgerinnen und Bürger an der Planung und Gestaltung des Dorfes und
seiner Umgebung war ein weiteres wichtiges Kriterium.
Die beiden Vorsitzenden der Bewertungskommission, Dr. Reinhard Kubat
(Landrat in Waldeck-Frankenberg, Hessen) und Michael Pelzer (1.
Bürgermeister Weyarn, Bayern) sind sich einig: "Die Menschen in den
Dörfern kennen ihre Rahmenbedingungen und Notwendigkeiten selbst am
besten. Sie haben mit eindrucksvollen Beispielen gezeigt, wie viel sie
dazu beitragen können, die technische, soziale und kulturelle
Infrastruktur weiterzuentwickeln und die Belange von Mensch, Wirtschaft,
Natur und Umwelt miteinander in Einklang zu bringen."
In der Bundesbewertungskommission waren neben Mitarbeitern des BMELV
folgende Einrichtungen und Verbände vertreten: Bundesamt für
Naturschutz, Deutscher Naturschutzring, Deutsche Gartenbaugesellschaft,
Deutscher Landkreistag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutscher
Bauernverband, Deutscher Landfrauenverband e.V., Zentralverband
Gartenbau e.V., Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
e.V., Verband der Gartenbauvereine e.V., Zentralverband des Deutschen
Handwerks, Bund Deutscher Landschaftsarchitekten sowie der Bund Heimat
und Umwelt.
Die Siegerehrung findet auf der Internationalen Grünen Woche 2011 in
Berlin statt. Weitere Hintergrundinformationen zum Dorfwettbewerb 2010
gibt es im Internet unter
www.dorfwettbewerb.bund.de
Die Preisträger der Kategorien Gold, Silber und Bronze:
Gold:
Haidenkofen (Bayern), Niederaudorf (Bayern), Wiesenburg/Mark
(Brandenburg), Dötlingen (Niedersachsen), Waffensen (Niedersachsen),
Niederhelden (Nordrhein-Westfalen), Ediger-Eller (Rheinland-Pfalz),
Kirchbach (Sachsen).
Silber:
Billafingen (Baden-Württemberg), Neunkirchen (Baden-Württemberg),
Steinbach a.d. Haide (Bayern), Sulzfeld a. M. (Bayern), Picher
(Mecklenburg-Vorpommern), Harkebrügge (Niedersachsen), Elsoff
(Nordrhein-Westfalen), Keppeln (Nordrhein-Westfalen), Lieberhausen
(Nordrhein-Westfalen), Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen), Waldfeucht
(Nordrhein-Westfalen), Rodt u. Rietburg (Rheinland-Pfalz), Rumbach
(Rheinland-Pfalz), Rosenbach (Sachsen), Droyßig (Sachsen-Anhalt),
Schenefeld (Schleswig-Holstein).
Bronze:
Kleinern (Hessen), Schönstadt (Hessen), Duchroth (Rheinland-Pfalz),
Bietzen (Saarland), Weddersleben (Sachsen-Anhalt), Langenwolschendorf
(Thüringen).