15.09.2011 | 12:40:00 | ID: 10681 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Land nutzt alle verfügbaren Instrumente zur Unterstützung der Landwirte

Schwerin (agrar-PR) - Zur Eröffnung der 21. MeLa – der Fachausstellung für Landwirtschaft, Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau heute in Mühlengeez ging der Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus auf die außerordentliche Entwicklung dieser Messe ein.

"Was 1991 mit 181 Aussteller auf 1 ha Fläche und mit knapp 15.000 Besucher begann, hat sich zu einer einzigartigen Fach- und Erlebnismesse mit mehr als 1.000 Ausstellern aller landwirtschaftlichen Bereiche auf einer Fläche von 17 ha entwickelt. Im vergangenen Jahr kamen 68.900 Besucher, eine Zahl, die wir hoffentlich in diesem Jahr überbieten werden. Ich möchte im Namen der Landesregierung all den Menschen danken, die diese positive Entwicklung ermöglicht und befördert haben."

Der Minister ging auch auf die aktuell schwierige Situation der Landwirte bedingt durch die ungewöhnlichen Witterungsverhältnisse ein. Kahlfröste im Februar, eine Trockenperiode im Frühjahr, extreme Niederschläge im Sommer haben regional zu stark unterdurchschnittlichen Ernteergebnissen geführt.

"Die Ertragsmeldung beim Winterraps liegt jetzt mit 27,3 dt/ha deutlich unter dem langjährigen Mittel von 39,3 dt/ha. Auch die Erträge von Winterweizen fallen mit 66,4 dt/ha deutlich geringer gegenüber dem langjährigen Mittel von 73,7 dt/ha aus. Beim Roggen ist es mit 43,8 dt/ha gegenüber 47,2 dt/ha ähnlich. Darüber hinaus waren meist auch keine guten Qualitäten mehr zu erwarten. Lediglich beim Sommergetreide und Sommerraps zeichnen sich bessere Ergebnisse ab", schätzt der Minister ein.

Oberstes Ziel der Landesregierung sei es deshalb, denjenigen landwirtschaftlichen Betrieben zu helfen, die infolge der Ernteausfälle in akute Liquiditätsengpässe geraten.

"Schnell, wirkungsvoll und mit einem überschaubaren Verwaltungsaufwand umsetzbar sollen die Hilfen sein", so der Minister.

Die Maßnahmen reichen von

Stundung von Pachtzahlungen und der Raten zur Tilgung öffentlicher Darlehen, sowie Steuerzahlungen. Übernahme von Bürgschaften durch das Land für landwirtschaftliche Betriebe, die Kredite aufnehmen. Vorfristige Auszahlung der Flächenprämien bereits zum 1.12.2011, sofern die Bundesregierung zustimmt Liquiditätshilfedarlehen der landwirtschaftlichen Rentenbank.

Trotz der aktuell schwierigen Situation werde auch die diesjährige MeLa wieder belegen: "Die Landwirtschaft, die Ernährungs- und Fischwirtschaft, die Forst, die Jagd und den Gartenbau gehören zu den wichtigsten und erfolgreichsten Wirtschaftbereichen unseres Landes. Sie sind innovativ, wettbewerbsfähig und für zukünftige Herausforderungen gewappnet", so der Minister.


Der Landwirtschafts- und Umweltminister skizzierte in seiner Rede fünf Schwerpunkte für die künftige Arbeit:

Die erreichte Wettbewerbsposition der Land- und Ernährungswirtschaft gilt es auch unter den Bedingungen der weiteren Liberalisierung der Märkte und zunehmender Produktionsrisiken zu festigen und auszubauen. Dazu muss einerseits die Wertschöpfung im Land über die Qualität der Produkte und Veredlungstiefe erhöht und zum anderen die Exportkraft der Unternehmen wesentlich gesteigert werden.

Die Landwirte werden sich den neuen Herausforderungen der EU und der künftigen Agrarpolitik stellen müssen. Ressourceneffizienz, die Erhaltung der Artenvielfalt und die Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels - das kann in der Fläche keiner besser, als der Landwirt.

Die ab 2014 zur Verfügung stehenden europäischen Mittel werden wir weiter für die sektorübergreifende Entwicklung der ländlichen Räume so effektiv wie möglich einsetzen. Landwirtschaft und lebensfähige ländliche Räume sind dabei - die zwei Seiten eines gut investierten Euros.

Die Agrarinvestitionsförderung werden wir ab 2014 noch effizienter und zielgenauer ausrichten. Wir brauchen deutlich mehr Veredelungsproduktion in unserem Bundesland. Aber wir brauchen auch den Dialog, wie das wirtschaftlich Vernünftige im Einvernehmen mit Menschen in den Dörfern und im Gleichklang mit der Natur geschieht.

Auch 21 Jahre nach der Wende bleibt die Bodenpolitik ein bestimmendes Thema für die Landesregierung. Wir finden uns mit der Hochpreispolitik der Bundesregierung und ihrer BVVG nicht ab. Wir wollen die BVVG-Flächen in Landeshoheit überführen und dann zu vernünftigen Preisen an aktive Landwirte verpachten. (PD)
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