Berlin (agrar-PR) -
Perspektivforum des DBV am 8. September 2009 Im Unterschied zur gewerblichen Wirtschaft tragen Landwirte einige besondere Risiken, die im Umgang mit lebenden Pflanzen und Tieren sowie der Abhängigkeit von Witterung und Klima begründet sind. Außerdem sind die Landwirte im erheblichen Umfang höherer Gewalt ausgesetzt, die den Fortbestand ihrer Betriebe gefährdet. Dazu zählen Naturkatastrophen, Krankheiten bzw. Tierseuchen oder Schädlingsbefall. Im Zuge des Klimawandels und zunehmend volatiler Agrarmärkte nehmen die wirtschaftlichen Risikofaktoren zu. Auch unvorhersehbare Störungen des Marktzugangs, zum Beispiel unerwartete Schließungen wichtiger Exportmärkte, müssen von der Landwirtschaft wirtschaftlich bewältigt werden, ohne dass die Landwirte dafür verantwortlich sind. In erster Linie muss der Landwirt selbst für seinen Betrieb Vorkehrungen treffen, um gegenüber Wetterkapriolen, Tierseuchen und starken Markt- und Ertragsschwankungen gewappnet zu sein. Vertragliche Vereinbarungen (Vorverträge), Versicherungen oder auch Warenterminbörsen sind Möglichkeiten für eine gewisse Ertragssicherheit. Auch der Staat sorgt zum Beispiel über die Direktzahlungen für ein gewisses Maß an Stabilität und hilft bei extremen Ereignissen wie Naturkatastrophen oder Tierseuchen.
Doch steuerlich führen zunehmende Ertragsschwankungen und Liquiditätsrisiken zu mittlerweile fragwürdigen Ergebnissen und konterkarierten das Bemühen um das notwendige Risikomanagement in den Betrieben. Durch die schwankende Ertragssituation in der Landwirtschaft kommt es in guten Jahren zu hoher Steuerzahlung (Progression) und starkem Liquiditätsabfluss; dieser Effekt wird aber in schlechten Jahren nicht ausgeglichen. Die in guten Jahren eigentlich vorhandene Liquidität kann nicht vorsorgend für den Risikofall zurückgelegt werden.
Der DBV wird am 8. September 2009 in Berlin eine Fachtagung zur Forderung des Bauernverbandes nach einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage durchführen. Das Perspektivforum „Risikoausgleichsrücklage – Eigenvorsorge der Landwirte für Wetter- und Marktrisiken stärken“ wird den „Zwischenstand“ der wissenschaftlichen, politischen und praktischen Überlegungen zur Risikoausgleichsrücklage wenige Wochen vor der Bundestagswahl aufzeigen. Anmeldung im Internet unter
http://www.bauernverband.de/index.php?redid=309489.
Das detaillierte Programm können Sie außerdem
hier abrufen.
