03.04.2014 | 10:05:00 | ID: 17447 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

2013: Zweitkleinster Weinherbst der letzten 10 Jahre

Stuttgart (agrar-PR) - 2 Millionen Hektoliter knapp verfehlt - aber gewohnt gute Qualität
Die für den Verkauf bestimmte Menge aus der baden-württembergischen Weinmosternte 2013 beläuft sich auf 2 Millionen Hektoliter (Mill. hl), wovon 859.000 hl auf Weiß- und 1,14 Mill. hl auf Rotmost entfallen. Sie ist damit nach 2010 (1,87 Mill. hl) die zweitkleinste Weinmosternte der letzten 10 Jahre im Land und entspricht von der Menge her dem Ergebnis von 2003.

Wie das Statistische Landesamt aufgrund der Angaben zur gemeinschaftlichen Weinbaukartei weiter feststellt, wurde der Zehnjahresdurchschnitt 2003/2012 (2,35 Mill. hl) damit um 15 Prozent und das Ernteergebnis von 2012 (2,31 Mill. hl) um 13,5 Prozent unterschritten.

Zur Landesernte trugen die württembergischen Weinbaubereiche bei einem durchschnittlichen Ertrag von 82 hl je Hektar (hl/ha) mit 919.000 hl (2003/2012: 1,10 Mill. hl) und die badischen Weinbaubereiche bei einer Flächenleistung im Mittel aller Rebsorten von 70 hl/ha mit 1,08 Mill. hl (2003/2012: 1,25 Mill. hl) bei.

Regional sind bei der Weinmosternte 2013 wiederum bemerkenswerte Unterschiede zu verzeichnen. In nahezu allen Weinbaubereichen liegen die Ernteergebnisse unter den langjährigen Mitteln 2003/2012.

Der lange Winter, Verrieselungsschäden bedingt durch das schlechte und kalte Wetter während der Blüte und verbreitet Hagelereignisse haben das Ertragspotenzial schon frühzeitig begrenzt. Hinzu kamen örtliche Trockenschäden während der heißen Sommertage in Rebanlagen ohne Bewässerungsmöglichkeit. Lediglich in den beiden kleineren Weinbaubereichen Tauberfranken (47.000 hl) und Bodensee (43.000 hl) wurden die langjährigen Mittel geringfügig übertroffen. Vergleichsweise günstig schnitten noch das Markgräflerland (251.000 hl; −6,0 Prozent) und der Bereich Tuniberg (85.000 hl; −9,4 Prozent) ab.

In den Bereichen Kocher-Jagst-Tauber (29.000 hl), Kaiserstuhl (300 000 hl) und Württembergisch Unterland (751.000 hl) wurden die langjährigen Durchschnittsernten zwischen 14,8 und 16,5 Prozent verfehlt. Annähernd ein Fünftel weniger als im Mittel 2003/2012 sind die Ernten in den Bereichen Remstal-Stuttgart (136.000 hl), Ortenau (166.000 hl), Breisgau (100.000 hl) und Badische Bergstraße (22.000 hl) ausgefallen. Schlusslicht ist der Kraichgau (63.000 hl): ein Minus um ein Viertel gegenüber einer Durchschnittsernte.

Auch bei den einzelnen Rebsorten bestehen ausgeprägte Ertragsunterschiede. Allerdings kommt hinsichtlich der Erntemengen mit den Rebflächenentwicklungen ein weiterer, meist entscheidenderer Faktor hinzu. An Weißmosten wurden in Baden insgesamt 644.000 hl geherbstet, 10,2 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Insbesondere Riesling (56.000 hl; -31,3 Prozent) und Gutedel (97.000 hl; −11,8 Prozent) mussten Federn lassen.

Die rückläufige Erntemenge bei Müller-Thurgau (239.000 hl; −9,3 Prozent) ist einzig der Anbaueinschränkung geschuldet. Sowohl der Ruländer (105.000 hl; −4,6 Prozent) als auch der Weiße Burgunder (90.000 hl; +1,4 Prozent) profitieren dagegen vom positiven Anbautrend. An Rotmosten konnten im Anbaugebiet Baden 434.000 hl, darunter 360.000 hl Blauer Spätburgunder, geherbstet werden. Gegenüber den langjährigen Durchschnitten bedeutet dies Einbußen um 18 bzw. 20 Prozent.

In Württemberg wurde 17,3 Prozent weniger an Rotmosten (704.000 hl) als im Mittel der Jahre 2003/2012 eingebracht. Insbesondere der Blaue Trollinger (222.000 hl; -26,9 Prozent) und der Schwarzriesling (119.000 hl; −21,5 Prozent) hatten Einbußen zu beklagen.

Der Lemberger (141.000 hl; −13,8 Prozent) und der Blaue Spätburgunder (67.000; −8,6 Prozent) konnten die Mindererträge infolge der stabilen Anbauentwicklung etwas abmildern. Bei den Weißmosten (215.000 hl; −14,8 Prozent) im württembergischen Anbaugebiet wurden die langjährigen Durchschnittsernten ebenfalls verfehlt, so beispielsweise beim Riesling (136.000 hl; −17,9 Prozent).

Nach den gesetzlichen Regelungen könnten aufgrund der erzielten Ausgangsmostgewichte in Württemberg 848.000 hl oder 92,2 Prozent der Weinmostmenge als Prädikatsweine (Kabinett, Spätlese, Auslese und dgl.) und die übrigen Erntemengen als Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q. b. A) ausgebaut und vermarktet werden. Die Weißweinsorten erreichten Durchschnittsmostgewichte von 82° Oechsle, die Rotgewächse von 81° Oechsle (Mittel 2003/2012: 84° bzw. 81° Oechsle).

In Baden sind 58,5 Prozent (630.000 hl) des Mostertrages zur Herstellung von Prädikatsweinen, die restlichen gut 41 Prozent für die Erzeugung von Q. b. A. – Weinen geeignet. Im Durchschnitt aller Weißweinsorten wurde in Baden ein Mostgewicht von 79° Oechsle, bei den Rotweinsorten von 87° Oechsle (Mittel 2003/2012: 83° bzw. 91° Oechsle) ermittelt. (StaLa-BW)
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