29.03.2011 | 08:36:00 | ID: 8837 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Mit der Landnutzung zum Klimaschutz beitragen

Braunschweig (agrar-PR) - Wie kann man durch eine vorteilhafte Nutzung von Landflächen dem Klimawandel entgegenwirken? Werden künftig mehr Energiepflanzen angebaut?
Wie können nachhaltige, an den Klimawandel angepasste Waldstrukturen oder Siedlungskonzepte aussehen? Die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Landnutzung sind vielschichtig und erfordern sektorübergreifende Herangehensweisen. In dem neuen, vom Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) koordinierten Forschungsprojekt „CC-LandStraD“ werden verschiedene Nutzungsformen durch interdisziplinäre Modellierungen analysiert mit dem Ziel, Land-nutzungsstrategien zu entwickeln, mit denen sich Klimaschutzziele bestmöglich erreichen lassen.

Ausgehend von globalen Szenarien des Klimas und der wirtschaftlichen Entwicklung werden Szenarien für Deutschland abgeleitet und regional differenziert für das gesamte Bundesgebiet modelliert. Auf diese Weise soll zum einen ermittelt werden, welche Art der Landnutzung dazu beitragen kann, die Emission von Treibhausgasen zu verringern. Ein anderer wichtiger Aspekt ist, welche Anpassungsmöglichkeiten an veränderte Klimabedingungen es gibt.

Bei der Frage, wie Landflächen vor dem Hintergrund von Klimawandel und Klimaschutz zu nutzen sind, kommt es aufgrund unterschiedlicher gesellschaftlicher Ansprüche oftmals zu Zielkonflikten. In welchem Ausmaß sollen Flächen beispielsweise zur Nahrungsmittel-produktion, zur Energieproduktion, zur Holzproduktion oder für Siedlungs- und Verkehrs-zwecke genutzt werden? Darüber hinaus wirken sich Art und Intensität der Nutzung ganz wesentlich auf die Umwelt und das Landschaftsbild aus und damit auch auf den Wert einer Landschaft als Erholungsraum für die Bevölkerung.

„Das übergeordnete Projektziel ist, Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Land-nutzungsformen und dem Klimawandel zu analysieren“, so Dr. Horst Gömann, einer der Projektverantwortlichen im vTI. Im Einzelnen geht es darum:

1) im Dialog mit den beteiligten Akteuren sektorübergreifende Szenarien für die Landnutzung zu erarbeiten (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Siedlung und Verkehr),

2) Zielkonflikte zwischen klimaoptimierten Landnutzungsstrategien und anderen gesellschaftlichen Ansprüchen sowie Rückkoppelungen mit globalen Märkten nutzen und zu bewerten,

3) für Beispielregionen nachhaltige Landnutzungsstrategien abzuleiten, durch die sich Klimaschutzziele erreichen lassen und die unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen konkret umsetzbar sind.

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt CC-LandStraD („Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klimawandel - Strategien für ein nachhaltiges Landmanagement in Deutschland“) arbeiten rund 25 Wissenschafterinnen und Wissenschaftler zusammen. Neben dem Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) als federführender Einrichtung sind das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das Potsdam-Institut für Klimafolgenabschätzung (PIK), die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) sowie das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) beteiligt. Vom vTI wirken die Institute für Ländliche Räume, für Agrarrelevante Klimaforschung, für Ökonomie der Forst- und Waldwirtschaft und für Biodiversität mit.

Das auf fünf Jahre angelegte Projekt soll Wissenslücken hinsichtlich nationaler Anpassungsstrategien an den Klimawandel schließen und dazu beitragen, nationale wie globale Klimaschutzziele zu erreichen. Es ist eingebunden in den BMBF-Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Landmanagement“. (vTI)

Weitere Informationen unter www.cc-landstrad.de .
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