26.03.2009 | 00:00:00 | ID: 131 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Born: Milchbauern muss angesichts der Wirtschaftskrise geholfen werden

Berlin (agrar-PR) - Kostenentlastungen brauchen alle Landwirte
Das von der EU beschlossene Konjunkturprogramm in Höhe von 90 Millionen Euro für Deutschland, national ergänzt um rund 25 Millionen Euro, ist für die Stabilität und strukturelle Verbesserung der Milchbetriebe in Deutschland angesichts der dramatischen Marktentwick­lung notwendig und sinnvoll. Dies stellte der Generalsekretär des Deutschen Bauernver­bandes (DBV), Dr. Helmut Born, im Vorfeld der Agrarministerkonferenz in Magdeburg vor Journalisten in Berlin klar. Im Gegensatz zur Bewertung des Europaabgeordneten Hans-Gert Pötterings, wertete Born diese Finanzhilfe für die Milchbauern als „konjunkturell gut ange­legte Mittel“. Denn in Deutschland müssten in den kommenden Jahren etwa 10.000 bis 15.000 Betriebe erheblich investieren, um wettbewerbsfähige Betriebsstrukturen zu errei­chen. Dies würde Investitionen in Höhe von 10 bis 15 Milliarden Euro auslösen.
 
Auch der jetzige Milchfonds mit etwas mehr als 100 Millionen könne zum Vorziehen dieser Investitionen beitragen. Besonders werde damit aber den Milchbauern, die unter schwierigen Produktionsbedingungen vor allem in den Mittelgebirgslagen Milch erzeugen müssten, eine dauerhafte Perspektive gegeben. Der DBV setze sich deshalb mit Nachdruck dafür ein, nicht nur die Breitbandversorgung im ländlichen Raum zu verbessern, sondern die wirtschaftliche Situation der Milchviehbetriebe. Dies trage im Sinne der Verbraucher im Übrigen auch dazu bei, dass Grünland- und damit Erholungsregionen erhalten blieben. Denn nur über die Milch­produktion seien Grünlandgebiete zu nutzen. Born fordert zu prüfen, ob man den Milch­bauern in ihrer schwierigen wirtschaftlichen Lage dadurch entgegenkommen könne, indem üblicherweise Ende des Jahres Auszahlungstermin des EU-Direktausgleichs vorgezogen werde, um Liquiditätsengpässe in den Betrieben zu verhindern. Viele Betriebe gerieten in erhebliche Liquiditätsschwierigkeiten, wenn nicht umgehend eine Erholung am Markt statt­finde.
 
Milchbauern wie die Landwirte mit den übrigen Produktionsschwerpunkten benötigten in Deutschland angesichts der schwierigen konjunkturellen Entwicklung auch steuerliche Ent­lastungen, stellte Born fest. Deshalb forderte er nachdrücklich eine Senkung der drastisch überhöhten Besteuerung des Agrardiesels für die deutschen Bauern. Der einmalig hohe Steuersatz sei ein gravierender Nachteil im Wettbewerb, der sich besonders in konjunkturell schwierigen Zeiten mit Preiseinbußen in den meisten Agrarmärkten auswirke. Die deutschen Bauern würden über 40 Cent Energiesteuer zahlen, Frankreich dagegen nur 6 Cent, wodurch Kostenunterschiede in Hektar von 40 bis 50 Euro entstehen würden. Notwendig sei für die Bauern auch die Möglichkeit einer Risikoausgleichsrücklage in der Bilanz, um für die Anfor­derungen der volatilen Märkten berüstet zu sein. Was die Politik den Banken und der Ver­sicherungswirtschaft zugestehe, müsste auch für die Bauern gelten, erklärte Born.
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