27.01.2011 | 10:10:00 | ID: 7984 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

GAP trägt kaum zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei

Halle (Saale) (agrar-PR) - Erste Ausgabe untersucht die Beschäftigungseffekte der Gemeinsamen Agrarpolitik in der ostdeutschen Landwirtschaft.
Die Zahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union tragen kaum dazu bei, Arbeitsplätze in der ostdeutschen Landwirtschaft zu sichern. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Agrarökonomen Martin Petrick und Patrick Zier. Die Ergebnisse der Studie wurden in der ersten Ausgabe einer neuen Publikationsreihe des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO), den IAMO Policy Briefs, veröffentlicht.

„In der Debatte um die Gemeinsame Agrarpolitik wird die Sicherung von Arbeitsplätzen häufig als Argument angeführt. Unsere Analyse zeigt aber, dass viele Maßnahmen keine oder sogar negative Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Landwirtschaft haben“, erläutert Martin Petrick, Leiter der Abteilung Rahmenbedingungen des Agrarsektors und Politikanalyse am IAMO. Petrick und Zier untersuchten die Effekte von Zahlungen in 69 Landkreisen Brandenburgs, Sachsens und Sachsen-Anhalts mit Hilfe eines aus der Arbeitsmarktforschung bekannten statistischen Verfahrens.

Die Direktzahlungen an die Landwirte, die den Löwenanteil der GAP-Beihilfen bilden, wirken sich zufolge der Analyse negativ auf die Beschäftigungssituation in der ostdeutschen Landwirtschaft aus. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Fördermittel in arbeitssparende Rationalisierungsmaßnahmen investiert wurden. Andere Maßnahmen hatten überhaupt keine Beschäftigungseffekte. Positiv wirkten sich allein Investitionsbeihilfen und Agrarumweltmaßnahmen aus. Details zu den Ergebnissen können im IAMO Policy Brief „Beschäftigungseffekte der Gemeinsamen Agrarpoltik in der ostdeutschen Landwirtschaft“ nachgelesen werden. Das Papier steht auf www.iamo.de, der Homepage des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa, allen Interessierten zum Download zur Verfügung.

Der Aufsatz von Petrick und Zier bildet den Auftakt der neuen Reihe IAMO Policy Brief, herausgegeben durch das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO). In den IAMO Policy Briefs sollen zukünftig in loser Folge gesellschaftlich relevante Forschungsergebnisse des Instituts kurz und allgemeinverständlich aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zielgruppe sind insbesondere Politiker und Medienvertreter, aber auch interessierte Laien. (IAMO)
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