04.04.2011 | 15:10:00 | ID: 8954 | Ressort: Umwelt | Beruf & Bildung

Berlakovich: Trotz Krise 3,7% mehr Beschäftigte in der Umweltwirtschaft

Wien (agrar-PR) - Größter Wachstumsmarkt bietet bereits 200.000 Menschen green jobs.
„Der Umweltsektor ist unser größter Wachstumsmarkt, der weit weniger von der Krise betroffen war als die Gesamtwirtschaft. Mit plus 3,7% green jobs in der Umweltwirtschaft liegt die Anzahl der Beschäftigten heute bei rund 200.000. Es ist uns gelungen, diese Entwicklung mit gezielten Förderungen maßgeblich zu forcieren. Jede Investition in den Ausbau von green jobs bringt mehr Klimaschutz, Energiesicherheit, Wirtschaftswachstum und Aufschwung“, präsentierte Umweltminister Niki Berlakovich heute bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria, die Daten der aktuellen green jobs-Erhebung.

Die Umweltwirtschaft gilt als einer der wichtigsten Arbeitgeber der Zukunft. Während hier die Beschäftigungszahlen steigen, weist die Gesamtwirtschaft im Vergleichzeitraum 2008 und 2009 einen entsprechenden Rückgang um 0,6% aus. Gleichzeitig ist das Bruttoinlandsprodukt (nominell) um 3,1% gesunken, während der Umweltumsatz mit -1% nur schwach zurückgegangen ist. Insgesamt gab es 2009 in der Umweltwirtschaft (Produktion, Dienstleistung und Handel) exakt 199.824 green jobs, das sind ca. 6.000 mehr als 2008. Neben den 178.394 Beschäftigten in Produktion und Dienstleistung waren 2009 im Handel mit Umweltgütern und -technologien 21.430 Personen tätig. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen, vom Lebensministerium in Auftrag gegebenen Studie der Statistik Austria über Umsatz und Beschäftigte im Bereich der umweltorientierten Produktion und Dienstleistung (EGSS). 

 
Starke Entwicklung im Ressourcenmanagement 

Besonders stark entwickelt sich der Bereich der Erneuerbaren Energie und Energieeinsparung. Rund 40% der Beschäftigten erwirtschaften in diesem Bereich die Hälfte des gesamten Umweltumsatzes. Zwischen 2008 und 2009 steigerte dieser Sektor seinen Umsatz um 5% und die Beschäftigung um 7%.  Umweltminister Berlakovich zeigte die Gründe dieser positiven Entwicklung klar auf: „Hier greifen maßgeblich unsere Maßnahmen zur Forcierung der Thermosanierung sowie intensiveren Energieberatung und -planung, die wir vor allem im Rahmen des 1. Konjunkturpakets gesetzt haben. Das zeigt: Jeder investierte Euro in die Umweltwirtschaft bringt Vorteile für die Menschen, den Klimaschutz und die Wirtschaft“. 
 
Pesendorfer, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria, führte die konkreten Zahlen aus: „Im Bereich der umweltorientierten Produktion und Dienstleistung wurden 2009 rund € 31,5 Milliarden erwirtschaftet. Damit stieg der Umweltumsatz um 0,3% auf 11,5% des österreichischen BIP (nominell). Der Anteil der Erwerbstätigen in der umweltorientierten Produktion und Dienstleistung erhöhte sich gegenüber 2008 von 4,4 auf 4,6% der gesamten österreichischen Erwerbstätigen." 

 
Jeder zehnte Euro aus der Umweltwirtschaft 
 
green jobs und Wirtschaftswachstum hängen eng zusammen. Bereits jetzt wird in Österreich  jeder zehnte Euro mit der Umwelt verdient. Daher forciert Umweltminister Berlakovich auch weiterhin massiv den Ausbau von green jobs. Mit dem „Masterplan green jobs“, mit der jährlichen € 100-Millionen-Förderoffensive zur thermischen Sanierung bis 2014 sowie mit den Programmen im Klima- und Energiefonds, der Klimaschutzinitiative klima:aktiv, der green jobs-Qualifizierungsoffensive und gezielten Förderaktionen zum Einsatz erneuerbarer Energie verbucht der Minister bereits heuer konkrete Erfolge, die er auch in Zukunft fortschreiben wird. Allein die Sanierungsoffensive bringt jährlich rund 10.500 Arbeitsplätze, die klima:aktiv Mobilitätsprojekte betreffen rund 2.700 green jobs, die Umweltförderung (UFI) sichert 7.300 green jobs und die Klima- und Energie-Modellregionen sowie auch die Elektromobilitäts-Modellregionen schaffen und sichern ebenfalls regional Wertschöpfung und Arbeitsplätze. 

 
In Schlüsselbereichen 100.000 neue green jobs bis 2020 
 
Bis 2020 können in den Schlüsselbereichen 100.000 neue green jobs entstehen. Die Top-Potenziale stehen dabei ganz eindeutig fest: im Ausbau der thermischen Sanierung und in Heizungsumstellungen liegen zusätzliche 35.000 green jobs, im Ausbau der erneuerbaren Energie plus 20.000 und im Ökotourismus plus 13.500 green jobs. Weitere Schlüsselbereiche sind vor allem die Steigerung der Exportquote bei der Umwelttechnik (+6.000 green jobs), die verstärkte Biomassenutzung (+6.500), Verbesserungen im Öffentlichen Verkehr (+15.000) und die Verbreiterung der Umweltdienstleistungen (+4.000 green jobs). 

 
Energieautarkie braucht green jobs 
 
Weiters machte Berlakovich einmal mehr sein Ziel für Österreich deutlich: „Ich möchte Österreich in die Energieautarkie führen und unsere Energiesystem auf eine sichere, saubere und unabhängige Versorgung umbauen. Atom, Öl und Gas sind von gestern, wer jetzt nicht handelt und auf erneuerbare Energie und Energieeffizienz umschwenkt, wird morgen unter die Räder kommen. Es ist Pflicht und Herausforderung unserer Generation, für eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder heute die Weichen neu zu stellen. green jobs spielen dabei eine ganz wesentliche Rolle“, betonte Berlakovich. (BMLFUW)
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