Hamburg (agrar-PR) -
Greenpeace: Regierungschefs müssen Weltklimakonferenz zum Erfolg führen Vier Wochen vor dem Beginn der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen haben Greenpeace-Aktivisten heute am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße in Berlin ein Banner mit den Botschaften 1989 Mauerfall in Berlin, 2009 Klimawende in Kopenhagen! und Make climate change history - act in Copenhagen!
angebracht. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des
Mauerfalls wird Bundeskanzlerin Angela Merkel heute mit Michail
Gorbatschow, Lech Walesa und weiteren Zeitzeugen die Brücke überqueren.
So wie diese Brücke als Symbol für eine neue Ära der Freiheit
gesehen wird, muss Kopenhagen als Meilenstein für den Klimaschutz in
die Geschichte eingehen, sagt Greenpeace-Klimaexpertin Anike Peters. Vor 20 Jahren haben die USA
gemeinsam mit der Sowjetunion, Frankreich, Großbritannien und
Deutschland mutig gehandelt und das scheinbar Unmögliche erreicht. Auch
ein weltweites Klimaabkommen ist möglich. Dafür müssen die
Industrienationen in Kopenhagen dasselbe Maß an Mut und
Entschlossenheit aufbringen wie 1989!
Greenpeace fordert deshalb die heute in
Berlin versammelten Staatschefs auf, die historische Chance für den
Schutz des Weltklimas in Kopenhagen zu nutzen.
Eine Einigung über konkrete Klimaschutzziele ist wenige Wochen vor Kopenhagen noch nicht in Sicht. Vor allem die USA
haben weder ein verbindliches Ziel zur Reduktion ihrer Treibhausgase
vorgelegt, noch haben sie Zusagen zur Finanzierung von
Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern gegeben. Auch die
Europäische Union ist bisher nicht bereit, mehr als 20 Prozent ihrer
Treibhausgase bis 2020 gegenüber 1990 zu reduzieren. Dabei fordert die
Klimawissenschaft eine Reduktion um 40 Prozent, wenn der Klimawandel
beherrschbar bleiben soll.
Der Klimawandel hat gravierende Folgen für jedes einzelne Land
dieser Erde. Er bedroht das Überleben von Millionen von Menschen sowie
die Existenz unzähliger Tiere, Pflanzen und Ökosysteme, sagt Peters. Kopenhagen
darf nicht zum Symbol für das Scheitern der Staats- und Regierungschefs
an der größten Herausforderung des 21. Jahrhunderts werden.
Um den fortschreitenden Klimawandel zu stoppen, fordert Greenpeace von den Industrieländern als Hauptverursacher des Klimawandels eine Reduzierung der CO2-Emissionen
um mindestens 40 Prozent sowie 110 Milliarden Euro zur Unterstützung
der Entwicklungsländer bis 2020. Ohne eine angemessene finanzielle
Unterstützung werden die Entwicklungsländer nicht in der Lage sein, den
Anstieg ihrer Emissionen zu verringern. Mit dem Geld sollen
Urwaldschutz und Anpassungsmaßnahmen der Entwicklungsländer an die
Folgen des Klimawandels finanziert werden.