Wiesbaden (agrar-PR) - Hessens Kinder machen sich über das Klima Gedanken. Vier Monate lang
haben sich rund 320 Drittklässler aus 14 hessischen Grundschulen mit
Themen wie Klimawandel, Klimaschutz und einem bewussteren Umgang mit
Wasser und Energie beschäftigt. Ihre Ergebnisse stellten sie am Freitag
bei der ersten Hessischen Kinder-Klima-Konferenz im Wiesbadener Landtag
vor.
Landtagspräsident Norbert Kartmann, der die Kinder im Plenarsaal des
Landtags willkommen hieß, betonte, es sei ihm ein großes Anliegen, die
Räumlichkeiten des Hessischen Landtags für Kinder zu öffnen: „Um Kinder
für gesellschaftliche Themen und deren Behandlung in der Politik zu
interessieren, muss ihnen das politische System auf altersgerechte Art
und Weise näher gebracht werden. Dazu gehört, dass sie Einblick nehmen
können in die Orte des politischen Geschehens. Die 1. Hessische
Kinderklimakonferenz leistet einen großen Beitrag für die politische
Bildung der Kinder“. Damit griff der Landtagspräsident eines der drei
Ziele des Projektes auf, zu denen neben der politischen Bildung auch
die Sensibilisierung für Umweltthemen und Klimaschutz sowie der Erwerb
von medienpraktischen Kompetenzen gehörten.
An diesem Tag hatten die Kinder nun Gelegenheit ihre Ideen zum
Umwelt- und Klimaschutz in Form von Video- und Audioclips vorzustellen
und darüber zu diskutieren. Kultusministerin Dorothea Henzler lobte die
gelungene mediale Umsetzung der verschiedenen Themen durch die Kinder.
„Die Verknüpfung von aktiver Medienarbeit mit politischer
Bildungsarbeit und der Bewusstseinsschaffung für das Thema Klima auf
der Grundlage des hessischen Bildungs- und Erziehungsplans ist mit
diesem Projekt hervorragend umgesetzt worden“, freute sich Henzler.
Ob es in einem Videoclip beispielsweise um die Reise eines T-Shirts
vom Ernten der Baumwolle bis zum Eintreffen im Verkaufsort ging oder um
den klimafreundlichen Fit-Burger, immer war erkennbar, mit welcher
Freude und Kreativität sich die Kinder mit ihren Themen
auseinandergesetzt haben. Das betonte die Umweltministerin Silke
Lautenschläger. „Es ist wichtig, richtig und eine große Verantwortung,
Kinder frühzeitig mit den Themen, Klimawandel und Klimaschutz sowie dem
ressourcenschonenden Umgang mit Wasser und Energie vertraut zu machen.
Die Ergebnisse dieses Projektes zeigen, dass die Kinder sich bewusst
mit ihrer eigenen Umwelt auseinandergesetzt haben und gelernt haben,
dass jeder Einzelne mit kleinen Schritten viel erreichen kann“, sagte
Lautenschläger.
Doch die Politiker konnten nicht nur die Ergebnisse der Kinder
betrachten, sie mussten sich auch den Fragen der kleinen Umwelt- und
Klimaschützer stellen. So wollten die Kinder zum Beispiel von ihnen
wissen, wie viel Wasser síe selbst pro Tag verbrauchen oder warum keine
Autos gebaut werden, die ohne Benzin fahren.
Vorbereitet wurde die Veranstaltung von März bis Mai 2010. In dieser
Zeit setzten die Kinder sich in ihren Klassen mit den Schwerpunktthemen
Energie, Wasser und Klima auseinander, um die Präsentation für die
Kinder-Klimakonferenz im Landtag zu entwickeln. In medienpraktischen
Workshops wurden sie dabei unterstützt, die bei der Präsentation
gezeigten Video- und Audioclips zu realisieren. Partner bei diesem vom
Fachzentrum Klimawandel Hessen im Hessischen Landesamt für Umwelt und
Geologie initiierten Grundschulprojekt, waren das Hessische
Kultusministerium, das Hessische Umweltministerium, der Hessische
Landtag, die Medieninitiative Hessen „Schule@Zukunft“ und die Firma
Kontextmedien.
Wer sich die von den Kindern produzierten Clips anschauen möchte,
der findet diese auf der Projekt-eigenen Webseite unter
http://www.hessische-kinder-klimakonferenz.de/ . Neben allen
Informationen zu dem Projekt sind dort auch die Fragenliste und eine
Petition der Kinder an die Politiker eingestellt. Einige Kinder aus den
Projektschulen waren auf der Konferenz in einer Klima-Reporter-Gruppe
unterwegs, die vom Medienprojektzentrum Offener Kanal OF/FFM (MOK)
betreut wurde. Ihr Bericht ist am 28. Juni 2010 im Offenen Kanal zu
sehen und wird dann auch auf der Webseite veröffentlicht.