03.01.2011 | 15:30:00 | ID: 7564 | Ressort: Umwelt | Klima

Anhaltende Eisstandsbildung an der Oder kann zu weiterem Wasseranstieg führen - Landesamt empfiehlt das Ausrufen der Alarmstufe 4

Potsdam (agrar-PR) - Aufgrund der anhaltenden Eisstandsbildung an der Oder hat das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz dem Landrat des Landkreises Märkisch-Oderland empfohlen, heute die Alarmstufe 4 auszurufen.
„Die Eisstandsgrenze verschiebt sich weiter flussaufwärts. Ein weiteres Ansteigen des Wasserstandes wird erwartet, deshalb bleibt die Situation im Raum Hohensaaten angespannt“, sagt Umweltministerin Anita Tack (Linke). Die Wasserstandsentwicklung werde ständig beobachtet. Das Hochwassermeldezentrum in Frankfurt (Oder) ist durchgängig besetzt. Das Bürgertelefon unter der Rufnummer 0335/5603135 ist weiterhin erreichbar.

Die Eisstandsgrenze liegt aktuell beim Oder-Kilometer 667,2, also 2,3 Kilometer unterhalb des Pegels Hohensaaten-Finow und ist damit seit gestern 0,7 Kilometer flussaufwärts vorangeschritten. Oberhalb der Eisstandsgrenze ist leichtes Treibeis zu beobachten. In der Warthe ist oberhalb der Mündung in die Oder unverändert von Kilometer 21,5 bis 92,1 eine Eisdecke vorhanden.

Am Pegel Hohensaaten-Finow stagniert der Wasserstand seit gestern Abend bei 698 – 699 cm und hat aktuell 700 cm erreicht. Damit ist der Richtwert der Alarmstufe IV (mit Eis) um 50 cm überschritten und der Richtwert (ohne Eis) erreicht.

Die Eisbrecher waren gestern auf der Oder zwischen Gryfino und Stettin im Einsatz, um das vorgestern gebrochene Eis zum Abschwimmen zu bringen. Der Eisaufbruch wird heute aufgrund allgemein ungünstiger Bedingungen unterbrochen. „Nur ein Eisaufbruch würde die Wasserstände deutlich fallen lassen. Es ist nicht absehbar, dass die Eisbrecher heute oder morgen durchkommen“, sagt der Präsident des Landesamtes Matthias Freude, der heute Morgen vor Ort war. Eine Vorhersage der weiteren Entwicklung sei aufgrund der eisbedingten Wasserführung nicht möglich. Unter Vereisungseinfluss sind weiterhin lokal kurzfristig schnelle Wasseranstiege möglich, die die Situation weiter verschärfen können.

Im Bereich des Nationalparks Unteres Odertal hat das Eis an zwei Abschnitten die Sommerdeiche auf einer Länge von ca. 200 Metern durchtrennt. Hier fließt das Wasser in die ohnehin für die Flutung vorgesehenen Polder.

Durch das Hochwassermeldezentrum Frankfurt (Oder) wird die Wasserstandsentwicklung ständig überwacht. Mitarbeiter des Landesamtes kontrollieren die wasserwirtschaftlichen Bauwerke an der unteren Oder. In den entsprechenden Flussabschnitten sind Deichläufer unterwegs. (PD)
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