25.02.2011 | 16:20:00 | ID: 8364 | Ressort: Umwelt | Klima

Der Winter 2010/11: kalt aber schneearm

Wien (agrar-PR) - Ende Feber stöhnen viele Bewohner Ostösterreichs unter anhaltend tiefen Temperaturen.
Nach den Auswertungen der ZAMG ist es auch die Bevölkerung in den östlichen Bundesländern, welche im Winter 2010/11 die größten negativen Abweichungen bei der Temperatur von bis zu -1,7°C ertragen musste. Schnee war besonders zu Beginn des Winters ein Thema, wo in Wien mit 28cm die höchste Dezemberschneehöhe seit 1981 gemessen wurde. Im Hochwinter konnten dann eher braune als weiße Landschaften betrachten werden. Beim Niederschlag bleibt ein winterliches Starkregenereignis mit bis zu 112 mm innerhalb von 24 in Erinnerung.


Im Osten kalt im Süden warm

Die vergangenen 3 Monate (Dezember bis Feber) brachten zwischen Salzburg und Eisenstadt Temperaturabweichungen zwischen -1 und -1,7°C, wobei es in den erhöhten Lagen wie am Semmering relativ am kältesten war. Weiter nach Süden und Westen bewegten sich die Temperaturen im meteorologischen Winter, welcher am 28. Feber endet, im Bereich der vieljährigen Mittelwerte. Etwas zu warm war es in den vergangenen Monaten nur in Oberkärnten und Osttirol, wo positive Abweichungen von bis zu 1,4°C (Lienz) registriert wurden.

Nach einem kalten Start im Dezember 2010 setzte pünktlich zu Weihnachten kräftiges Tauwetter ein. In weiterer Folge wechselten winterliche mit frühlingshaften Temperaturen im 14 Tage Rhythmus. Sowohl Mitte Jänner als auch Anfang Feber wurden ausgesprochen hohe Temperaturen gemessen. Mit 20,6°C am 7.2.2011 wurde in Pottschach und Reichenau/ Rax (beide NÖ) die höchste Temperatur des Winter 2010/11 gemessen. Am anderen Ende der Skala steht Tannheim (T), wo am 23.1.2011 -22,6°C registriert wurden.


Verbreitet zu wenig Niederschlag

Über den gesamten Winter ergaben sich für weite Teile Österreichs unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen. In einem weiten Bogen vom Innviertel über Wien und das Nordburgenland bis nach Süden ins Murtal lagen die Niederschlagssummen zwischen 40 und 80 % vom vieljährigen Mittel. In weiten Teilen von Kärnten, Tirol und Vorarlberg wurden durchschnittliche Niederschlagsmengen gemessen.

Der Winter 2010/11 lässt sich in Bezug auf die Niederschläge in zwei Abschnitte unterteilen: Der Dezember war dominiert von Süd- und Südwestwetterlagen, während im Jänner und Feber Nord- und Nordwestwetterlagen überwogen. Eine dieser Nordwestwetterlagen brachte um den 13.1.2011 im Nordstau rekordverdächtige Regenmengen. In Kössen (T) fielen binnen 48 h 161 mm, in Mondsee wurde mit knapp 89 mm ein neuer Rekordwert für den Jänner erreicht. Neben diesen Starkniederschlagsereignissen kam es aber auch zu ausgeprägten Trockenperioden, so wurde in Innsbruck über 24 Tage (27.1. bis 19.2.2011) kein Niederschlag registriert. Die allgemein niederschlagsärmste Region im Winter 2010/11 findest sich in Niederösterreich. In Langenlois fielen zwischen Anfang Dezember und Ende Feber nur 24mm Niederschlag (45%).


Teils wenig Schnee

Anfang Dezember türmten sich für Wiener Verhältnisse große Schneemengen in der Bundeshauptstadt. Bis zu 28 cm hoch liegt die weiße Pracht auf der Hohen Warte in Wien. Auch im Süden wurden beachtliche Schneehöhen gemessen: In Villach (K) sind es 57 cm und auch in Graz lagen rund 30 cm. Mit dem Weihnachtstauwetter musste aber in den meisten Tallagen der Schnee wieder weichen. Erste Ende Jänner kam es besonders im Salzkammergut zu kräftigen Schneefällen. In Bad Aussee erreichte die Schneedecke eine maximale Höhe von 90 cm.

Deutlich weniger Schnee als im langjährigen Mittel fiel hingegen am Arlberg. Mit einer maximalen Schneehöhe von rund 80 cm wurden die durchschnittlichen maximalen Schneehöhen von 125 cm deutlich unterschritten und um den 19.2.2011 lag selbst im sonst so schneereichen Langen am Arlberg keine geschlossene Schneedecke mehr. Auch im Hochgebirge machte sich der Schnee im Hochwinter eher rar. Erst Ende Feber sorgte eine anhaltende Nord- bis Nordwestströmung für Schneefälle zwischen Arlberg und den Hohen Tauern.


Viel Sonne im Rheintal

Die relativ gesehen sonnigste Region im Winter 2010/11 war Feldkirch (V) mit 270 Sonnenstunden (124 %). Am absolut längsten zeigte sich die Sonne hingegen am Schöckl (St) mit 386 h. Allgemein wurden in Österreich verbreitet zwischen 90 und 110 % der durchschnittlichen Sonnenscheindauer erreicht. Ein Minus von bis zu 20 % wurde hingegen der Oberösterreichische Zentralraum registriert. Hier mussten sich die Bewohner mit nur 130 bis 150 Sonnenstunden zufrieden geben. Im Schnitt war die Sonne in diesen Gegenden zwischen Dezember und Feber pro Tag nur 1 bis 2 Stunden lang zu Gast. (zamg)
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