20.01.2011 | 12:45:00 | ID: 7881 | Ressort: Umwelt | Klima

Erste Ergebnisse zur Luftqualität 2010 in Sachsen

Dresden (agrar-PR) - Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon bleiben „Baustellen“; keine Probleme bei Schwefeldioxid und Benzol.
Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat heute eine erste Bilanz zur Luftqualität in Sachsen im Jahr 2010 gezogen:


Feinstaub (PM 10 = Partikel <10 Mikrometer)

Der Jahresmittelgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) ist an allen Messstationen sicher eingehalten worden. Dennoch wurden gegenüber dem Vorjahr 18 Prozent mehr Überschreitungen des maximal zulässigen Tagesgrenzwertes von 50 µg/m³ registriert.

An insgesamt sieben Messstationen in Sachsen sind die 35 zulässigen Tage, an denen der Tagesgrenzwert für Feinstaub überschritten werden darf, nicht eingehalten worden. Dazu gehören jeweils zwei Stationen in Dresden und Leipzig sowie die Stationen in Görlitz, Zwickau und Zittau. Im Vorjahr waren es nur vier Stationen. Spitzenreiter des Jahres 2010 mit 49 Überschreitungstagen war die Station Leipzig - Lützner Straße.

Einen wesentlichen Einfluss auf die hohe Feinstaubbelastung 2010 hatten unter anderem die überdurchschnittlich kalten Wintermonate im Januar und Dezember. Verbunden mit den zum Teil schlechten meteorologischen Austauschbedingungen haben sie zu einem höheren Ausstoß von Luftschadstoffen aus Heizungsanlagen und Kraftfahrzeugen geführt. Nicht zu erwarten waren die Grenzwertüberschreitungen an 48 Tagen in Görlitz, wo die Grenzwerte in den Jahren 2007 und 2008 eingehalten und mit 36 Tagen im Jahr 2009 nur knapp überschritten worden sind. Auch in Zittau (41 Tage) und Zwickau (39 Tage) sind erstmals seit Beginn der Feinstaubmessungen die zulässigen Grenzwerte überschritten worden. Der grenzüberschreitende Eintrag belasteter Luft speziell in Görlitz und Zittau sowie Baumaßnahmen im Umfeld der Messstation in Zwickau spielten dabei eine wesentliche Rolle.


Stickstoffdioxid (NO2)

Die Belastung durch Stickstoffdioxid hat sich 2010 im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich geändert. An hoch belasteten Verkehrsstationen in Dresden, Leipzig und Chemnitz ist zwar ein leichter Rückgang registriert worden. Er reichte aber nicht aus, um den ab 2010 geltenden Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an den Stationen Leipzig-Mitte, Leipzig - Lützner Straße, Dresden - Bergstraße und Chemnitz-Leipziger Straße einzuhalten. In Dresden am Schlesischen Platz hat sich dagegen die NO2-Belastung unterhalb des Grenzwertes weiter stabilisiert.

Der ebenfalls ab 2010 geltende Stundengrenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit wurde an allen Stationen sicher eingehalten.


Ozon

Das vergangene Jahr ist hinsichtlich der Ozonbelastung als durchschnittlich zu bewerten. Während der Hitzeperiode im Juli ist der Schwellenwert zur Information der Bevölkerung an sieben Tagen überschritten worden. Die Überschreitungen der Zielwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Vegetation lagen auf dem Niveau des Vorjahres.


Schwefeldioxid (SO2)

Die Schwefeldioxidbelastung befindet sich wie in den Vorjahren auf sehr niedrigem Niveau. Im Erzgebirge traten bei Windrichtungen aus dem Böhmischen Becken vereinzelte höhere SO2-Konzentrationen auf. Es bestand aber nie die Gefahr einer Grenzwertverletzung.


Benzol

Der ab 2010 geltende Grenzwert von 5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel wurde landesweit deutlich unterschritten. (LfULG)
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