31.03.2015 | 20:35:00 | ID: 20079 | Ressort: Umwelt | Klima

März 2015: relativ mild und sonnig mit turbulentem Ende

Wien (agrar-PR) - Vorläufige März-Bilanz der ZAMG: Nasse Westhälfte Österreichs und trockene Osthälfte. Österreichweit relativ mild, Temperatur um 0,9 °C über dem vieljährigen Mittel. Sonnenscheindauer um zehn Prozent über dem Mittel.
Der März 2015 war über weite Strecken relativ trocken. Erst gegen Ende des Monats brachte eine stürmische Wetterlage in vielen Regionen größere Niederschlagsmengen.

„Die großen Regen- und Schneemengen in den letzten Märztagen sorgten in der Westhälfte Österreichs noch für einen überdurchschnittlich nassen Monat", sagt Robert Klonner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „besonders im Tiroler Oberland lag der Monatsniederschlag zwischen 29 und 57 Prozent über dem vieljährigen Mittel."

Sehr trocken fiel der März in der Osthälfte Österreichs aus, von Niederösterreich bis zur südlichen Steiermark. Hier war es um 20 bis 50 Prozent trockener als im vieljährigen Mittel. In der Buckligen Welt, im Wiener Becken sowie in Teilen der Südsteiermark lag das Minus beim Niederschlag sogar zwischen 50 und 74 Prozent.

Relativ mild und wenig Schnee

Sehr einheitlich war im März 2015 die Temperatur, sagt ZAMG-Klimatologe Klonner „Es war fast überall etwas wärmer als im Mittel. Österreichweit gesehen lag die Temperatur um 0,9 °C über dem klimatologischen Mittel 1981-2010. Die höchste Temperatur des Monats wurde am 18.3. in Innsbruck mit 20,1 °C gemessen."

Das größtenteils milde und trockene Wetter wirkte sich auch auf die Schneebilanz aus, besonders in den Niederungen. Nur in zwei Landeshauptstädten lag in diesem März für kurze Zeit eine geschlossene Schneedecke: In Innsbruck wurden zwei Tage mit Schneedecke registriert, in der Stadt Salzburg gab es einen Schneedeckentag. In beiden Städten bringt ein durchschnittlicher März aber deutlich mehr Schnee, erklärt Robert Klonner: „Im vieljährigen Mittel gibt es in Salzburg im März zehn Tage mit Schneedecke und in Innsbruck sieben Tage."

Später Neuschnee auf den Bergen

Größere Neuschneemengen kamen im März 2015 gegen Ende des Monats auf den Bergen der Alpennordseite zusammen. Rechnet man zu den Schneemengen der letzten Märztage die vorgesagten Mengen der ersten Apriltage, dürften im Gebiet vom Arlberg bis zum Dachstein innerhalb von kurzer Zeit zwischen 100 und 150 Zentimeter Neuschnee zusammenkommen.

Der März 2015 im Detail

Temperatur

Der März 2015 war verglichen mit dem klimatologischen Mittel 1981-2010 um +0,9 °C wärmer. Die Verteilung der Temperaturabweichung war österreichweit sehr einheitlich. Zwischen den Regionen lassen sich nur minimale Unterschiede ausmachen. Nördlich des Alpenhauptkammes von Vorarlberg bis ins Waldviertel lagen die positiven Abweichungen in einem Bereich von +0,8 bis +1,5 °C, im Südosten von Kärnten bis ins Marchfeld zwischen +0,5 bis +0,9 °C. Die kältesten Regionen waren relativ gesehen Osttirol und Teile der Hohen Tauern mit Abweichungen +0,2 bis +0,5 °C. Die höchste Lufttemperatur wurde am 18.3. in Innsbruck mit +20,1 °C gemessen.

Niederschlag

Wie schon der Februar war auch der März 2015 ein überwiegend trockener Monat. Österreichweit wurde kurz vor Ende des Monats gegenüber dem vieljährigen Mittel ein Niederschlagsdefizit von minus 45 Prozent verzeichnet. Erst durch das nasse Monatsende wurde die Niederschlagsbilanz noch auf ein Defizit von minus 15 Prozent reduziert. An den letzten beiden Märztagen fiel der meiste Niederschlag im sogenannten Nordstau, wodurch vor allem im Westen und an der Alpennordseite die Niederschlagsbilanz ausgeglichen wurde.

Im Westen von Tirol summierte sich noch mehr Niederschlag sodass die Abweichungen zwischen plus 29 und 57 Prozent lagen. Zu trocken war es hingegen im Osten Österreichs. In weiten Teilen von Niederösterreich, Wien, Burgenland, Ober- und Südsteiermark und Kärnten lagen die Niederschlagsdefizite zwischen 20 und 50 Prozent. Die trockensten Regionen im März 2015 waren die Bucklige Welt,das Wiener Becken sowie Teile der Südsteiermark mit Abweichungen von minus 50 bis 74 Prozent.

Schnee

Das Niederschlagsdefizit und die milden Temperaturen machten sich auch bei der Schneedecke bemerkbar. Die Niederungen im Osten Österreichs sowie einige inneralpine Täler blieben völlig schneefrei. Mit Ausnahme von Innsbruck (zwei Schneedeckentage, Neuschneesumme vier Zentimeter) und Salzburg (ein Schneedeckentag, Neuschneesumme ein Zentimeter) gab es in den Landeshauptstädten keinen einzigen Schneedeckentag.

Im vieljährigen Mittel gibt es in Salzburg zehn Schneedeckentage und eine Neuschneesumme von 24 Zentimeter, in Innsbruck sieben Schneedeckentage und eine Neuschneesumme von zwölf Zentimeter. An der Alpennordseite und besonders in hohen Lagen kamen aber an den letzten beiden Märztagen noch einige Zentimeter Neuschnee zusammen. Alleine von 30.3. auf den 31.3. fielen am Galzig (T, 2079 m) 22 Zentimeter Neuschnee und am Feuerkogel (O, 1618 m) 16 Zentimeter.

Sonne

Gemittelt über das gesamte Bundesgebiet gab es in Österreich um zehn Prozent mehr Sonnenschein als im vieljährigen Mittel 1981-2010. Am meisten Sonne gab es nördlich des Alpenhauptkammes in Vorarlberg, in Teilen Tirols und in Oberösterreich mit positiven Abweichungen von plus 8 bis plus 33 Prozent. Ähnliche Abweichungen gab es im Südosten des Landes von Unterkärnten bis zum Neusiedlersee und im östlichen Weinviertel.

Vom Süden Tirols über Salzburg und der Weststeiermark bis hin nach Niederösterreich war die Bilanz der Sonnenscheindauer ausgeglichen. Die Region von Osttirol bis zu den Gurktaler Alpen war mit Abweichungen zwischen 0 und minus 10 Prozent die sonnenärmste Region im März 2015. (zamg)
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