30.04.2012 | 03:34:00 | ID: 12802 | Ressort: Umwelt | Klima

MeteoSchweiz - Klimabulletin April 2012

Zürich (agrar-PR) - Der April 2012 war unbeständig und sonnenarm. Bis am 26. April entsprachen die Temperaturen an den Stationen der MeteoSchweiz in etwa dem Durchschnitt der Normperiode 1961-90.
Die Besonnung erreichte bis anhin in vielen Regionen noch nicht zwei Drittel der üblichen Monatssumme. Besonders nass war der Monat entlang dem Jura vom Genfersee bis Schaffhausen, im Sottoceneri und im Bernina-Gebiet. Zu wenig Niederschlag wurde vor allem im Oberwallis, am Alpennordhang und im östlichen Mittelland festgestellt.


Warmer Monatsbeginn

Der April begann warm. In den ersten sieben Tagen resultierten verbreitet 2,5 bis 4 Grad wärmere Temperaturen als üblich für diese Jahreszeit. In der Südschweiz wurden am 1. April dank Nordföhn 20 bis 23 Grad gemessen, an den beiden folgenden Tagen wurden im Norden angenehme 17 bis 20 Grad gemessen. Dabei dominierte zu Beginn auch die Sonne. Im Süden allerdings war der Himmel schon am 2. April bedeckt. In der Folge setzte sich ein umfangreiches Tief über Mitteleuropa fest. Starke Bewölkung und wiederholte Regengüsse waren die Folge.

Der Karfreitag brachte im Osten gebietsweise etwas Regen am Vormittag und insgesamt trübes Wetter. Im Westen und Süden zeigte sich die Sonne wenigstens zeitweise.


Schneeflocken an Ostern im Norden - Sonne im Süden

Über Ostern drehten die Winde auf der Rückseite des Tiefs auf Nord und führten feuchte Polarluft zum Alpenraum. Damit präsentierte sich das Osterwochenende besonders auf der Alpennordseite trüb mit Niederschläge am Ostersamstag. Gleichzeitig gingen die Temperaturen in der Nacht auf Ostern markant zurück.

Der Ostertag brachte Schneeschauer teils bis ins Flachland. In der Deutschschweiz erreichten die Tageshöchsttemperaturen nur noch Werte um 5 Grad. Ganz anders in der Südschweiz. Nachdem die kalten Nordwinde ihre Feuchtigkeit über der Alpennordseite entladen hatten, stürzten sie als trockener Nordföhn in die Täler der Alpensüdseite ab. Die Südschweiz erlebte einen durchwegs sonnigen Ostertag mit hervorragender Fernsicht und passablen Temperaturen über 14 Grad. Halbwegs sonnig war das Wetter an Ostern auch im Wallis, so dass es hier für maximal 10 Grad reichte.

Am Ostermontag zeigte sich die Sonne dann auch vermehrt in Graubünden. Im Norden blieb es stark bewölkt, auch wenn es meist trocken blieb und die Temperaturen anstiegen. Am ersten Arbeitstag nach dem Osterwochenende präsentierte sich dann das Wetter auch im Norden vorübergehend recht sonnig und angenehm warm mit Tageshöchsttemperaturen von 15 bis 20 Grad. In der Südschweiz kündigte sich neues Schlechtwetter mit bereits bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen an.


Weiterhin unbeständig und kühl.

Auch vom 11. bis 24. April hielt das wolkenreiche und kühle Wetter in der Schweiz an. Das Temperaturmittel für diese Zeit lag 1 bis 2 Grad unter den langjährigen Durchschnittswerten für die Jahreszeit. Überwiegend sonnig und trocken präsentierte sich nur der 17. April. Durchschnittlich schien die Sonne in den vierzehn Tagen im Norden aber nur etwa zu einem Fünftel der möglichen Zeit. Im Wallis, in Graubünden und auf der Alpensüdseite war es mit etwa 30 Prozent auch nur unwesentlich freundlicher.

An den sechs Tagen vom 11. bis 16. April zeigte sich die Sonne auf der Alpennordseite fast gar nicht. Immer wieder fiel Niederschlag, wobei die Intensitäten in der Regel gering blieben. Auf der Alpensüdseite regnete es am 4., 11. und 18. April allerdings auch kräftiger. Die Schneefallgrenze bewegte sich auf der Alpennordseite meist zwischen 800 und 1.300 m ü. M.


Warmes Monatsende

Am 25. April baute sich ein Hoch von Italien bis Osteuropa auf. Damit drehten die Winde im Alpenraum auf Südwest bis Süd und es kam zu einer grundsätzlichen Wetterumstellung. In den Tälern des Alpennordhangs wehte nun der Südföhn mit lokalen Windspitzen von 90 bis über 120 km/h. Die Temperaturen stiegen vor allem in den Niederungen der Alpennordseite stark an und erreichten am 26. April schon Werte von 19 bis 24 Grad. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung zeichneten sich weiter steigende Temperaturen ab.


Monatsbilanz

Insgesamt war das Wetter im April 2012 sehr wolkenreich und in vielen Gebieten nass. Bis am 27. April erreichte die Besonnung im Allgemeinen nur wenig mehr als die Hälfte der normalen Aprilbesonnung in der Vergleichsperiode 1961-90. Nur im Wallis und ganz im Osten wurden teils über 70 Prozent des Normwertes akkumuliert. Umgekehrt fielen dem Jura entlang von Genf bis Schaffhausen, im westlichen und zentralen Mittelland, im Unterwallis und Südwallis sowie in Graubünden und im mittleren und südlichen Tessin übernormale Regensummen.

Am Genfersee und im Bernina-Gebiet wurde lokal schon doppelt so viel Niederschlag gemessen wie üblich im April. Im Sottoceneri waren die Regensummen nur unwesentlich kleiner. Die normalen Aprilsummen noch nicht erreicht wurden hingegen vom Oberwallis bis zu den Zentralalpen, an vielen Orten entlang dem Alpennordhang und im östlichen Mittelland. Die Temperaturen entsprachen bis am 27. April dem Durchschnitt der Periode 1961-90. (MeteoSchweiz)
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