Hamburg (agrar-PR) -
Greenpeace verleiht Negativpreis an die Botschaft Österreichs in Berlin Greenpeace-Aktivisten übergeben heute den Preis Klimakiller des Tages an die Österreichische Botschaft in Berlin. Dieser Preis wird jeden Tag dem Land überreicht, dessen Delegation auf dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen die Verhandlungen am stärksten blockiert oder bremst. Auf der UN-Klimakonferenz
wird an jedem Abend der Klimakiller des Tages von über 450
Nichtregierungsorganisationen bestimmt. In Berlin überreicht Greenpeace
einen Pokal um 10:00 Uhr des Folgetages an die jeweilige Botschaft. Der
Pokal ist ein dampfender Topf, in dem die Erdkugel kocht. Damit soll
den Repräsentanten des Staates verdeutlicht werden, dass sie mit ihrem
Verhalten in Kopenhagen unmittelbar zur globalen Erderwärmung
beitragen.
Österreich macht die EU zum Klimabilanzfälscher: Die wachsenden CO2-Emissionen
aus intensiver Waldnutzung sollen zukünftig nicht mehr zum Ausstoß der
Treibhausgase des Landes hinzugezählt werden. Gemeinsam mit Schweden
und Finnland versucht die österreichische Delegation, die Position der EU zur Anrechnung des Waldes als CO2-Senke zu beeinflussen. Österreich will so ein Schlupfloch schaffen, damit die EU-Staaten weniger Treibhausgase einsparen müssen als für den Klimaschutz erforderlich, sagt Corinna Hölzel, Greenpeace-Expertin für Wälder und Artenvielfalt. Der
Klimagipfel ist eine historische Chance, die Klimakatastrophe
aufzuhalten und die globale Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Für
Verteidigung nationaler Interessen und taktische Spielchen ist keine
Zeit mehr.“
Auf der Klimakonferenz in Kopenhagen müssen sich die Industrieländer
verpflichten, ihren Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um
mindestens 40 Prozent bis 2020 zu reduzieren. Das gilt auch für die EU, die bislang nur eine Treibhausgasreduktion von 20 Prozent zugesagt hat. Als Verursacher des Großteils der historischen CO2-Emissionen
müssen die Industrienationen finanzielle Unterstützung für die
Entwicklungsländer in Höhe von 110 Milliarden Euro jährlich
bereitstellen. Mit diesen Geldern sollen Erneuerbare Energien,
Anpassung an den Klimawandel und Urwaldschutz finanziert werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen Staatschefs müssen sich
auch persönlich dafür einsetzen, dass die letzten Urwälder unseres
Planeten dauerhaft geschützt werden.
Während der zwei Verhandlungswochen informiert Greenpeace
die Öffentlichkeit, Politiker und Journalisten in Zusammenarbeit mit
der Tageszeitung taz im tazcafé über die Wahl zum Klimakiller des Tages
und zu den Verhandlungen in Kopenhagen. Im Programm sind
Live-Schaltungen zur Klimakonferenz, Vorträge, Filme und Diskussionen
zu weltweiten Klimabrennpunkten.