28.02.2011 | 16:02:00 | ID: 8391 | Ressort: Umwelt | Klima

Österreichwetter: Der Februar 2011 - sonnig und trocken

Wien (agrar-PR) - Der Februar 2011 hätte sich gegensätzlicher kaum präsentieren können.
Zu Monatsbeginn stiegen die Temperaturen in Pottschach und Reichenau an der Rax auf 20,6°C, zu Monatsende waren es in Litschau (alle 3 NÖ) hingegen frostige -18,3°. Mit den hohen Temperaturen gab es auch reichlich Sonnenschein, wodurch sich in Österreich ein Plus von 10% ausging. „In Erinnerung wird dieser Monat aber aufgrund der ausgeprägten Niederschlagsarmut bleiben“, stellt Alexander Orlik, Klimatologe an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) fest. Keine einzige Station im gesamten Bundesgebiet erreichte die durchschnittliche Niederschlagsmenge.


Zuletzt 1982 so wenig Niederschlag

Der Februar 2011 bot in Bezug auf die Niederschlagsmengen ein sehr einheitliches Bild. Zwischen der absolut gesehen niederschlagsreichsten und niederschlagsärmsten Station liegen gerade einmal 62mm. Die absolut größte Niederschlagsmenge wurde mit 63mm am Sonnblick (3106m, S) gemessen. Am wenigsten Niederschlag fiel im nördlichen Weinviertel.

Die ZAMG- Station Retz meldete nur bescheidene 0,5mm. In fast ganz Österreich erreichten die Niederschlagsmengen nicht einmal 50% des Erwartungswertes. Nur vereinzelt, wie etwa in Oberkärnten sowie an einzelnen Stationen in der Steiermark, in Oberösterreich oder Vorarlberg wurden 50 bis knapp 100% erreicht. Die relativ gesehen größten Niederschlagssummen fielen in Kärnten im Gailtal; Kötschach- Mauthen registrierte immerhin fast 100% (50mm) des vieljährigen Durchschnitts.

Ein Blick in die Klimazeitreihen der ZAMG zeigt, dass der Februar zuletzt im Jahr 1982 ähnlich niederschlagsarm war, wie der Februar 2011. Damals wurde das Niederschlagsmaximum ebenfalls mit 63mm in Obertauern gemessen. In Zell am See wurden im Februar 2011 nur 4mm Niederschlags registriert. An der seit 1875 bestehenden Messstation trat erst ein Mal weniger Niederschlag auf nämlich im Februar 1890 mit 2mm.


Im Osten kalt im Westen warm

Während der Wärmephase zu Monatsbeginn fielen stellenweise die Februarrekorde. In Fischbach (St) wurden auf knapp über 1000m Seehöhe beachtliche 19,1°C gemessen, ein neuer Höchstwert an der seit 1976 bestehen ZAMG- Wetterstation. Noch wärmer war es im Februar in Pottschach bzw. Reichenau an der Rax (beide NÖ) wo am 7. d.M. frühlingshafte 20,6°C gemessen wurden.

Die zweite und deutlich zu kühle Monatshälfte bescherte aber besonders den östlichen Landesteilen anhaltenden Dauerfrost. In diese Phase fiel auch - abgesehen von Bergstationen - der absolute Tiefstwert, welcher am 24. d.M. mit -18,3°C in Litschau (NÖ) erreicht wurde. In Summe ergaben sich somit sich östlich einer Linie Wolfsberg (K)- Salzburg fast ausschließlich unterdurchschnittliche Monatsmittel, wobei es am unmittelbaren Alpenrand von Graz bis Eisenstadt mit Abweichungen zwischen -1 und -1,7°C am kältesten war.

Dem gegenüber steht St. Anton am Arlberg, wo eine positive Abweichung von 3,4°C registriert wurde. Die relativ gesehen wärmsten Regionen fanden sich im Februar 2011 in Osttirol sowie allgemein in Höhenlagen über 1000m zwischen der Ramsau (St) und dem Arlberg. Hier lagen die Temperaturen verbreitet um 1 bis 2,5°C über dem vieljährigen Mittel.


Wenig Schnee

Die Niederschlagsarmut schlug sich im Februar 2011 auch auf die Neuschneesummen bzw. Gesamtschneehöhen nieder. Ähnlich wenig Schnee lag je nach Region zuletzt im Februar 2002 bzw. 2007 und 2008. Besonders der Warmlufteinbruch zu Monatsbeginn sorgt bis ins Gebirge für teils kräftige Schneeschmelze.

Selbst im sonst so schneereichen Langen am Arlberg lag zwischen 16. und 20. d.M. keine geschlossene Schneedecke. Einzig in Kötschach- Mauthen (K) wurde mit knapp 45cm Neuschnee der Durchschnittswert erreicht. In den Landeshauptstädten blieben die Neuschneesummen durchwegs unter 10cm.


Viel Sonne

Besonders mit den frühlingshaften Temperaturen zu Monatsbeginn kam es in ganz Österreich zu zahlreichen ausgesprochen sonnigen Tagen. Abgesehen vom Klagenfurter und Grazer Becken sowie Teilen des Oberösterreichischen Zentralraums wurde die durchschnittliche Anzahl an Sonnenstunden in ganz Österreich erreicht oder übertroffen. Relativ am sonnigsten war es am Feuerkogel (OÖ) mit 154% (158h) des Erwartungswertes.

Die relativ gesehen sonnigste Landeshauptstadt war Wien mit 135% (133h). Gerade im Osten war aber der Gegensatz zwischen sonnigen und trüben Tagen sehr ausgeprägt. An 9 Tagen mussten die Wiener gänzlich ohne Sonne auskommen, dafür gab es an den restlichen 18 Tagen im Schnitt über 7h Sonnenschein. Am absolut längsten zeigte sich die Sonne im Februar auf der Villacher Alpe (K) mit 180h. (zamg)
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