10.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1229 | Ressort: Umwelt | Klima

Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg spürbar unter dem Referenzwert von 1990

Stuttgart (agrar-PR) - Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 und Lachgas deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt
Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes betrugen die Emissionen an Treibhausgasen (CO2, Methan und Lachgas) in Baden-Württemberg 2007 insgesamt gut 80 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das war der mit Abstand niedrigste Wert seit 1990, dem Referenzjahr für die nationalen Klimaschutzziele. Der Ausstoß lag 2007 um rund 10 Prozent unter der Emissionsfracht von 1990 und damit gleichfalls knapp 10 Prozent niedriger als 2006.

Bezogen auf den Zeitraum seit 1990 hat vor allem der Rückgang des jährlichen Methanausstoßes deutlich verringerte Treibhausgasemissionen bewirkt. In erster Linie durch die stark reduzierte und schließlich völlig eingestellte Deponierung organischer Abfälle wurden die Methanemissionen seit Mitte der 90er Jahre mehr als halbiert. Für die aktuelle Entwicklung ist die Abnahme der CO2-Emissionen relevant, die den Hauptbestandteil der Treibhausgase ausmachen. Diese ist in erster Linie auf einen in 2007 besonders niedrigen Heizenergieverbrauch zurückzuführen, bedingt durch einen sehr milden Winter sowie stark gestiegene Energiepreise.

Die Treibhausgasemissionen je Einwohner lagen in Baden-Württemberg 2007 damit bei 7,5 Tonnen CO2-Äquivalente. Die verglichen mit dem Bundesdurchschnitt (11,4 Tonnen in 2007) niedrigen Emissionsfrachten erklären sich zu einem Großteil durch die abweichende Struktur der Energiewirtschaft. So erfolgt die Stromerzeugung im Land zu einem großen Teil in Kernkraftwerken, wo im Gegensatz zur Stromerzeugung in Kohlekraftwerken keine Emissionen an CO2, Methan oder Lachgas entstehen. Zudem sind in Baden-Württemberg Branchen, in denen Treibhausgase bei der Produktion prozessbedingt frei werden, nur unterdurchschnittlich vertreten.

Die CO2-Emissionen (energie- und prozessbedingt) liegen deshalb im Land mit gut 6,8 Tonnen je Einwohner deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (10,2 Tonnen). Auch beim Lachgas ist der Pro-Kopf-Ausstoß mit 0,3 Tonnen CO2-Äquivalenten je Einwohner im Land wesentlich niedriger (Deutschland: 0,7 Tonnen). Dies hängt zum einen damit zusammen, dass in Baden-Württemberg kaum Lachgas bei chemischen Prozessen entsteht. Zum anderen hat die Landwirtschaft, die durch Emissionen aus Düngemittelanwendungen den Hauptteil der Lachgasemissionen verursacht, im Vergleich zum Bundesdurchschnitt geringeres Gewicht. Auch Methan entsteht mit jährlich 0,3 CO2-Äquivalenten je Einwohner (bundesweit 0,5 Tonnen) in Baden-Württemberg in etwas geringeren Mengen. Dies ist vor allem auf ein im Land eher unterdurchschnittliches Gewicht der Viehzucht sowie der Energiegewinnung zurückzuführen, den neben den Abfalldeponien wichtigsten Emissionsquellen für Methan in Deutschland.
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