25.01.2011 | 11:51:00 | ID: 7940 | Ressort: Umwelt | Klima

Umweltminister Dr. Backhaus: Abflussflussprofil der Elbe muss durchlassfähiger werden

Schwerin (agrar-PR) - Trotz der langsam fallenden Pegel der Wasserstände in Boizenburg und Dömitz gilt weiterhin die höchste Alarmstufe für den Landkreis Ludwiglust.
Heute um 12:00 Uhr wurden Werte von 654 cm am Pegel Dömitz sowie 681 cm am Pegel Boizenburg gemessen. Umweltminister Dr. Till Backhaus, der am Sonntagnachmittag gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten Erwin Sellering und dem Landrat von Ludwigslust Rolf Christiansen die vom Hochwasser betroffenen Gebiete besuchte, sprach den Mitarbeitern der zuständigen Behörden, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und den Anwohnern seine Hochachtung aus. "Ich bin beeindruckt von der Ruhe und Besonnenheit, mit der hier alle notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden. Ich bin natürlich sehr froh, dass die Deiche halten. 75 Millionen Euro hat das Land seit der Wende für die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Elbregion investiert davon allein seit 2002 35 Millionen - zum Schutz der Menschen und ihrer Güter. Besser kann man Geld nicht anlegen!", so Dr. Backhaus. Das hätte ihm auch Bürger in zahlreichen Gesprächen in Boizenburg bestätigt. Dort wurde insbesondere in die Hafenmauer investiert.

Gestern wurde der jemals höchste gemessene Wasserstand in Boizenburg von 676 cm aus dem April 2006 um 15 cm überschritten. Auch in Dömitz lagen die Wasserstände höher als 2006 und erreichten mit 672 cm neue Rekordwerte.

"Beunruhigend ist, dass der Bemessungshochwasserstand von 680 cm in Boizenburg überschritten wurde, obwohl der dafür maßgebliche Durchfluss von 4.545 Kubikmeter pro Sekunde noch nicht erreicht wurde. Eine Ursache dafür kann der große Aufstau sein, der durch die Querschnittsveränderungen in den vergangenen Jahren bedingt ist", erläutert der Umweltminister.

So ist das Abflussprofil in der Elbe, aber auch im  Raum zwischen den Deichen für den Abfluss zunehmend eingeschränkt. Ursache dafür ist der Bewuchs des Vorlandes mit Auewäldern und dichtem Gebüsch sowie Sandablagerungen aus früheren Hochwasserereignissen. "Hier muss etwas getan werden. Dieser dichte Bewuchs ist bei Hochwasser ein Abflusshindernis. Wir müssen sicher stellen, dass die Wassermengen von 4545 Kubikmeter pro Sekunde abfließen können, ohne dass die Deiche gefährdet sind, bzw. wir diese weiter erhöhen müssen", erklärt Backhaus.

In Absprache mit den Naturschutzbehörden müsse eine Regelung gefunden werden, um schnellstmöglich Bewuchs und Sandablagerungen aus dem Hochwasserabflussprofil zu entfernen, ohne den Schutzstatus als Biosphärenreservat zu gefährden.

"In Auswertung dieses Hochwassergeschehens sollten wir auch mit den anderen Elbanrainerländern diese sensible Frage des Bewuchses gemeinsam besprechen und umweltgerechte Lösungen finden", so Backhaus. (PD)
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