31.01.2011 | 12:52:00 | ID: 8021 | Ressort: Umwelt | Klima

ZAMG Wetterrückblick: Jänner 2011

Wien (agrar-PR) - „Regen und Schnee im Norden, Wärme im Süden“, so fasst ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) Klimatologe Alexander Orlik den Jänner 2011 stichwortartig zusammen.
Nach einem kalten Start ins Jahr 2011 sorgte eine feuchtmilde Westströmung für Rekordregen und frühlingshafte Temperaturen zur Monatsmitte. Erst im letzten Monatsdrittel hielt der Winter mit frostigen Temperaturen und Schneefällen wieder Einzug. In Summe führte dies nördlich der Alpen zu durchschnittlichen Temperaturen und überdurchschnittlich großen Niederschlagsmengen, während es im Süden zu warm und teils deutlich zu trocken war.


Im Süden um bis zu 2 °C zu warm

In Anbetracht, dass der Jänner von Jahr zu Jahr ein sehr variabler Monat ist (Schwankungsbreite der letzten 40 Jahre +/- 5 °C Abweichung), verlief der Jänner 2011 mit einer positiven Temperaturabweichung von 0,7 °C zum Mittel 1.971-2.000 unauffällig. Aufgrund der ausgesprochen hohen Temperaturen im zweiten Monatsdrittel blieb auch nach den kalten Tagen zum Monatsende das Jännermittel über den vieljährigen Mittelwerten. Relativ am wärmsten, mit einem Plus zum klimatologischen Mittel von bis zu 2,1 °C war der Jänner 2011 in Osttirol und Oberkärnten. Im Jänner 2011 wurde der absolute Tageshöchstwert mit 16,6 °C am 7. d.M. in Bludenz erreicht. Leicht unterdurchschnittlich mit 0,2 °C unter dem vieljährigen Mittel blieb es in den alpinen Bereichen ab etwa 1.500 Seehöhe. Abgesehen von den Bergstationen wurde die tiefste Temperatur (-22,4 °C) am 5. Jänner an der ZAMG Messstation St. Jakob/Defereggen (T) gemessen.


Rekordregen

Besonders hervorzuheben war der Starkregen zur Monatsmitte. Binnen 48h regnet es im Tiroler Ort Kössen 160mm. Österreichweit wurde nur etwa 75 % der mittelern Niederschläge erreicht. Jedoch gibt es starke regionale Unterschiede in der relativen Niederschlagsverteilung. Vom Flachgau über das Salzkammergut bis nach Mariazell (St) wurde um bis zu 60 % mehr Niederschlag registriert. Ausgesprochen trocken blieb es im Zentralalpenbereich in Nordtirol und südlich des Alpenhauptkammes von Osttirol über Kärnten bis in die Südsteiermark. Hier summierten sich nur 20 bis 75 % der durchschnittlichen Jännerniederschläge.

Während die Niederschläge zur Monatsmitte zeitweise bis über 1.700m in Form von Regen fielen, sorgte eine anhaltende Nordströmung zum Monatsende hin wieder für Neuschneezuwachs. In der Stadt Salzburg wurden bis zu 26cm der weißen Pracht gemessen, im Salzkammergut waren es in Bad Aussee bis zu 90cm. Aber auch in Wien schneite es im letzten Monatsdrittel nochmals ergiebig. Kaum bis gar kein Neuschnee fiel im Jänner hingegen südlich des Alpenhauptkamms. In Lienz wurden nur Spuren von Neuschnee registriert und auch in Graz musste man sich mit 2cm der frischen weißen Pracht zufrieden geben.


Schöckl am sonnigsten

Das zu Monatsbeginn und -ende vorherrschende winterliche Hochdruckwetter bescherte den höher gelegenen Regionen sowie den westlichen und südlichen Landesteilen ein Plus von durchschnittlich 5-20 % an winterlichem Sonnenschein. Vergleichsweise trüb, mit einem Minus von 10-30 % blieb es im Jänner 2011 entlang der Donau und im Mühl- und Waldviertel. Die meisten Sonnenstunden konnten im Jänner mit 155 h am Schöckl (St) genossen werden. (zamg)
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