30.07.2011 | 03:20:00 | ID: 10270 | Ressort: Umwelt | Klima

ZAMG: Wetterrückblick Juli 2011

Wien (agrar-PR) - Unterdurchschnittliche Tagestemperaturen ab der Mitte des Monats, häufige Niederschlagsereignisse und wenig Sonne gestalteten den zweiten Sommermonat eher herbstlich.
Ausgesprochen kalt zeigte sich der Juli 2011 im Westen Österreichs. Wie die Temperaturaufzeichnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik zeigen, war der Juni an vielen Orten Tirols und Vorarlbergs wärmer als der Juli. Ein kleiner Trost bleibt aber. Die mit dem Kaltlufteinbruch am 24. Juli  einhergehenden Schneefälle brachten für die Gletscher eine Entspannung.


Kalt im Westen

Er war hier nicht nur der drittkälteste Juli der letzten 30 Jahre, sondern auch kälter als der Juni 2011. Vom Bodensee bis zum Lofer war es gegenüber dem 30-Jährigen Mittel um 1,2 °C zu kalt. Weiter östlich verlief der Juli etwas wärmer, aber auch hier blieben die Temperaturen leicht unterdurchschnittlich. Österreichweit, so zeigen es die historischen Aufzeichnungen an der ZAMG, ist der Juli 2011 mit einer Abweichung zum klimatologischen Mittel von -0,4 °C der erste Juli seit dem Jahr 2000 (-1,4 °C), der wieder unterdurchschnittliche Monatsmittel brachte.

Die größte negative Abweichung zum Mittelwert von -1,8 °C wurde im Vorarlberger Ort Warth registriert. Der absolut niedrigste Temperaturwert in diesem Juli unter 1500 m Seehöhe wurde am 3. d.M. in St. Jakob/Defereggen (T) mit 0 °C erreicht. Zuletzt wurden hier solche Minima im Juli im Jahr 2000 gemessen.

Es gab aber nicht nur trübe und kalte Tage. Im Bereich der Koralpe zwischen Kärnten und der Steiermark überschritt die Julitemperatur doch deutliche die vieljährigen Mittelwerte. In Deutschlandsberg (St) war es im Juli 2011 mit 19,5 °C um 0,8 °C wärmer als im Mittel. Der absolut wärmste Punkt des Landes war mit einem Julitemperaturmittel von 20,6 °C die Wiener Innenstadt. Und am 9. Juli, der bisher wärmste Tag des Jahres, wurde in Andau (B) der Tageshöchstwerte von 35,6 °C erreicht.


Sonnenärmster Juli seit dem Jahr 2000

Zahlreiche Tiefdruckgebiete und fehlende Hochdrucklagen bescherten Österreich nicht nur unterdurchschnittliche Temperaturen sondern auch einen Mangel an Sonnenschein. Nach derzeitigem Stand fehlen zu einer ausgeglichenen Monatsbilanz bundesweit etwa 25 Prozent an Sonnenstunden. Dies entspricht im Juli etwa 60 Stunden bzw. 4 Tage Sonnenschein. Anhand der Tatsache, dass der Juli 2011 nur noch drei Tage andauert und diese Tage nicht durchgehend sonnig verlaufen werden, wird die Bilanz des Sonnenscheins österreichweit deutlich negativ bleiben. Prozentuell am wenigsten Sonne bekam der Hohe Sonnblick ab. Hier schien die Sonne um rund 30 % kürzer als in einem normalen Juli. Der meiste Sonnenschein konnte bis jetzt in Klagenfurt mit 220 Stunden genossen werden.


Stellenweise deutlich zu trocken

Vor allem in der Steiermark, im Burgenland und in Teilen Niederösterreichs fehlen bis zum heutigen Tag (28.07.2011) 40 bis 60 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmengen. Krems (NÖ) ist bis jetzt der absolut niederschlagsärmste Ort von Österreich. Hier regnete es nur 31 Liter/m², dies entspricht 40 Prozent des vieljährigen Julimittels. Der relativ trockenste Ort des Bundesgebietes liegt in der Steiermark. In St. Radegund fehlen insgesamt 61 Prozent Niederschlag oder 78 Liter/m² auf eine ausgeglichene Monatsbilanz. Aber auch im Waldviertel, Teilen Salzburgs und im Tiroler Unterland erreichten die Juliniederschläge nur 60 bis 80 Prozent der klimatologischen Mittelwerte.

Überdurchschnittlich viel Regen fiel in Ostösterreich (Wien, Weinviertel), in Oberösterreich vom Inn- bis in Mühlviertel und im Rheintal. In Rohrbach lagen die tatsächlichen Regenmengen besonders weit über dem vieljährigen Mittelwert. Um 71 % bzw. 73 Liter/m² mehr Niederschlag wurde in dem oberösterreichischen Ort registriert. Sulzberg in Vorarlberg hatte im Juli 2011 aber mit den größten Wassermassen zu kämpfen. Bis zu heutigen Tag regnete es hier an 19 Tagen insgesamt 324 Liter/m².

Die Schneefälle um den 24. d.M. sorgten am Sonnblick für insgesamt 40 cm und auf der Rudolfshütte für 20 cm Neuschnee. Solche Neuschneemengen sind hier auch für den Juli nicht ungewöhnlich. (zamg)
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