Bonn (agrar-PR) -
Im aktuellen Schwerpunktheft der Zeitschrift „Natur und Landschaft", Ausgabe 4/2011, steht das Thema „Naturschutz und Ökonomie" mit seinen vielfältigen Schnittstellen im Mittelpunkt. „Vom Verhinderer-Image ist der Naturschutz inzwischen weit entfernt“, sagt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz. „Die internationale TEEB-Studie (The Economics of Ecosystems and Biodiversity) wie auch andere aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die biologische Vielfalt zahlreiche auch wirtschaftlich relevante Leistungen erbringt bzw. ihr Verlust inzwischen ein drängendes ökonomisches Problem ist“, erläutert Prof. Beate Jessel. „Naturschutz lohnt sich auch wirtschaftlich. Denn Mensch und Wirtschaft profitieren letztendlich vom schonenden Umgang mit der Natur,“ so ihr Fazit.
Das aktuelle Schwerpunktheft beleuchtet verschiedene Facetten des Themenfeldes „Naturschutz und Ökonomie“. Zentral ist die ökonomische Bewertung von Ökosystemen und Ökosystemdienstleistungen. In einem Beitrag geht es um die TEEB-Studie - auch aus deutscher Sicht. Ein weiterer Artikel beleuchtet das Schweizer Vorgehen, Ökosystemleistungen national zu erfassen. Vorgestellt werden hier aktuelle Ergebnisse eines Forschungsprojektes.
Da es sich bei der biologischen Vielfalt und den Ökosystemleistungen i.d.R. um öffentliche Güter handelt, ergeben sich Angebot und Nachfrage vor allem aus politischen Entscheidungen heraus. Ein wichtiges Instrument für das Bereitstellen dieser Güter sind die Agrarumweltprogramme. In einem Beitrag wird daher ein Überblick über stärker marktorientierte Ansätze in diesem Bereich gegeben. Dabei stehen Auktionen und ergebnisorientierte Honorierung ökologischer Leistungen im Mittelpunkt.
In einem Kurzbeitrag identifizieren die Autoren Potenziale im Forschungsfeld „Biodiversität und Unternehmen“ und erläutern Bausteine für ein unternehmerisches Biodiversitätsmanagement.
Da für die Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen und -aktivitäten vor Ort, die ökonomischen Effekte des Naturschutzes in der Region entscheidend sind, greift ein weiterer Artikel zentrale Methoden auf und fasst aktuelle Forschungsergebnisse zusammen.
Neben der Höhe der Nutzen und Kosten sowie den ökonomischen Effekten ist die Frage der Verteilung zentral: Wer profitiert von den Naturschutzaktivitäten und wer sollte sie finanzieren? Die Leser erfahren, welche Finanzierungsinstrumente - insbesondere international - Perspektiven für den Naturschutz und somit auch für die Gesellschaft bieten.
Bezug: Einzelexemplare können beim Verlag W. Kohlhammer, Vertrieb, 70549 Stuttgart telefonisch 0711/78 63 - 72 80, per Fax 0711/78 63 - 84 30 oder unter http://www.natur-und-landschaft.de (Einzelheft) zu einem Preis von 7,45 € zzgl. Versandkosten bestellt werden. (BfN)
