Stuttgart (agrar-PR) - »Mit der Vorlage des aktuellen Faltblattes Daten zur
Umwelt – Umweltindikatoren Baden-Württemberg 2009 setzen wir unsere
Kooperation bei der kontinuierlichen Berichterstattung über die
aktuellen Umwelttrends in Baden-Württemberg fort,« erklärten heute Dr.
Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, und
Margareta Barth, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt,
Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. Das gemeinsam von den
beiden Behörden zusammengestellte Faltblatt bietet im Zeitvergleich
Fakten zu den zentralen Handlungsfeldern des 2007 fortgeschriebenen
Umweltplans Baden-Württemberg. Anhand von 10 Umweltindikatoren wird der
Stand der Umsetzung von Umweltzielen in Baden-Württemberg
veranschaulicht.
Die in der Veröffentlichung auch grafisch aufbereiteten Kenngrößen
verdeutlichen die Entwicklungen beim Energie- und Rohstoffverbrauch,
beim Verkehrsaufkommen, bei den Treibhausgas- und
Luftschadstoffemissionen sowie der Luftqualität im Land. Sie zeigen
außerdem die langfristigen und aktuellen Trends beim Flächenverbrauch,
in der Wasser- und Abfallwirtschaft sowie der Umweltökonomie. Ergänzend
sind wichtige volkswirtschaftliche Rahmendaten mit aufgenommen.
»Der Schutz des Grundwassers hat in Baden-Württemberg einen hohen
Stellenwert«, betonte Präsidentin Barth. »Gemäß Umweltplan soll eine
hohe Grundwasserqualität flächendeckend sichergestellt werden. Diesem
Ziel ist das Land näher gekommen. 2008 ging der Anteil der Messstellen
mit einem Nitratgehalt über 50 mg/l deutlich zurück.«»Entsprechend der
Zielsetzung des Umweltplans soll die Inanspruchnahme bislang unbebauter
Flächen für Siedlungs- und Verkehrsflächen bis 2012 deutlich
zurückgeführt werden. Positiv im Hinblick auf dieses Ziel ist«, so
Präsidentin Dr. Brenner, »dass der Indikator Flächenverbrauch erste
Anzeichen einer Trendwende zeigt und im Jahr 2008 auf 8,2 ha/Tag
abgenommen hat.«
»Die in der Publikation dargestellten Umweltindikatoren zeigen
trotz überwiegend positiver Entwicklungen allerdings auch, dass auf
verschiedenen Feldern weitere Anstrengungen zur Verbesserung der
Umweltsituation erforderlich sind«, so die einhellige Meinung der
beiden Präsidentinnen.
So zeigt der Indikator Energieproduktivität zwar, dass sich die
wirtschaftliche Entwicklung in Baden-Württemberg langsam vom
Energieverbrauch abkoppelt. Der Primärenergieverbrauch insgesamt jedoch
liegt weiter spürbar höher als Anfang der 1990er Jahre. Erfreulich ist
in diesem Zusammenhang, dass der Anteil erneuerbarer Energieträger am
gesamten Primärenergieverbrauch auf 8,7 Prozent, ihr Anteil an der
Stromerzeugung sogar auf 13,2 Prozent gesteigert wurde. Das
Energiekonzept des Landes formuliert dazu die Zielwerte von 12 bzw. 20
Prozent im Jahr 2020. Die energiebedingten Kohlendioxidemissionen sowie
die spezifischen Emissionen pro Einwohner sind auch durch die
verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien seit 1990 bei allerdings auch
deutlichen witterungsbedingten Schwankungen leicht gesunken.
Auf ein weiteres Problemfeld weist der Indikator zur Luftbelastung
mit Stickstoffdioxid hin. Der Jahresmittelwert der entsprechenden
Immissionen zeigt an den verkehrsbeeinflussten städtischen Stationen
derzeit kaum eine Abnahme. Setzt sich dieser Trend fort, wird der ab
dem Jahr 2010 gültige EU-Grenzwert nicht eingehalten werden können.
Entsprechend der Zielsetzung im Umweltplan, die Ressourcenschonung
auch durch entsprechende Nutzung von Abfällen zu steigern, ist die
Verwertung von Abfällen im Land weiter verstärkt worden. Dies gilt
sowohl für die mengenmäßig besonders bedeutsamen Bauabfälle als auch
für die Siedlungsabfälle. Allerdings bewegen sich die von den
Haushalten im Land insgesamt abgegebenen Pro-Kopf-Mengen an Abfällen
auf gleichbleibendem Niveau, so dass in diesem Bereich bislang kaum von
Erfolgen bei der Abfallvermeidung gesprochen werden kann. Die
Güterverkehrsleistung in Baden-Württemberg steigt weiter deutlich an.
Der Anteil der Verkehrsleistung auf der Schiene und durch die
Binnenschifffahrt nimmt jedoch entgegen der Zielsetzung in der
nationalen Nachhaltigkeitsstrategie langfristig betrachtet ab,
wenngleich aktuell der Abwärtstrend gestoppt scheint.
Bestellung
Das Faltblatt »Daten zur Umwelt – Umweltindikatoren« steht kostenlos als PDF-Datei unter
www.statistik-bw.de oder
www.lubw.baden-wuerttemberg.de
zur Verfügung. In begrenztem Umfang kann die Publikation auch in
gedruckter Form beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg,
Böblinger Straße 68, 70199 Stuttgart,
vertrieb@stala.bwl.de, angefordert werden.
Weitere Informationen
Indikatoren: Umwelt, Verkehr, Energie
Indikatoren: Umweltindikatoren im Internetangebot der LUBW