10.03.2011 | 12:00:00 | ID: 8533 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Die Vegetationsruhe neigt sich dem Ende zu

Hannover (agrar-PR) - Wenn im März viele Winde wehn, wird es im Maien warm und schön, weiß eine alte Bauernregel.
Und wenn die zutrifft, können sich viele Norddeutsche über den derzeitigen Wetterumschwung freuen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Denn neben milderer Witterung soll der nach Auskunft von Jens Fildebrandt vom Zentrum für Agrarmeteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Braunschweig auch ein wenig Niederschlag und Wind mit sich bringen. Mit der milden Witterung, die nach Meinung des Wetterexperten noch bis in die nächste Woche anhalten soll, beenden die Pflanzen auf den Äckern und Wiesen jetzt auch nach und nach ihren „Winterschlaf“, die sogenannte Vegetationsperiode beginnt. Freuen wird das die Landwirte, die jetzt darauf hoffen, dass ihre Kulturen die derzeitigen Wachstumsverzögerungen schnell wieder aufholen. Daher haben sie in den vergangenen Tagen die noch gefrorenen Böden genutzt, ihre Äcker zu befahren und bereits erste Düngergaben auszubringen. Denn sobald Tauwetter einsetzt, verschlechtert sich zunächst die Befahrbarkeit der Böden wieder.

Experten empfehlen den Landwirten in diesem Jahr eine etwas höhere Andüngung, damit die Pflanzen die Wachstumsverzögerungen schnell aufholen können. „Vor allem Raps braucht dringend Stickstoff, um in die Puschen zu kommen“, erklärt Andreas Lege von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Weizen und Gerste präsentieren sich noch relativ gut in Form, wobei einige Gerstenbestände recht gelb aussehen. Der Pflanzenexperte führt die Wachstumsverzögerungen jedoch vor allem auf die nasse Witterung des Spätsommers zurück, die einen optimalen Saatzeitpunkt oft unmöglich machte. Ob durch die Wechselfröste der vergangenen Tage Schäden entstanden sind, kann erst nach Beginn der Vegetationsperiode beurteilt werden. Normalerweise behagen diese den Pflanzen gar nicht, denn das frühlingshaft milden Wetter tagsüber und die Fröste in der Nacht bergen je nach Bodentyp die Gefahr, dass Erdschollen hochfrieren und dabei die zarten Pflanzenwurzeln abreißen.

Größere Auswinterungsschäden erwarten die Experten für Niedersachsen jedoch nicht. So waren nach Angaben von Jens Fildebrandt die drei Wintermonate zwar wieder um einige Grad zu kalt. Allerdings kam dem Getreide im Herbst zugute, dass die Temperaturen zwar relativ früh, dafür aber recht kontinuierlich gesunken sind. Die Pflanzen konnten sich so gut auf die Vegetationsruhe einstellen. Und im eisigen Dezember sorgten die ungewöhnlich üppigen Schneefälle mit ihrer geschlossenen „Decke“ dafür, dass die Pflanzen vor den stärkeren Frösten geschützt waren. Jetzt besteht nach Meinung des Wetterexperten zunächst eher die Gefahr, dass der Frühling für eine optimale Entwicklung der Pflänzchen eher zu trocken wird. Denn die Aufzeichnungen zeigen, dass bereits der Februar erheblich niederschlagsärmer war als das langjährige Mittel. (LPD)
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