Hamburg (agrar-PR) -
Auch deutsche Zeitungsverlage haben sich für eine Lösung eingesetzt Einen neuen Erfolg für den Schutz der letzten Urwälder kann Greenpeace
nach jahrelanger Kampagne verbuchen. Die letzten acht großen Urwälder
Nordfinnlands werden geschützt. Dies ist das Ergebnis mehrwöchiger
Verhandlungen zwischen Greenpeace, dem staatlichen finnischen Forstamt und weiteren Interessengruppen. Greenpeace setzt sich seit neun Jahren für den Schutz dieser Urwälder ein. Mit zahlreichen Aktionen in Deutschland haben Greenpeace-Aktivisten die Urwaldzerstörung in Finnland angeprangert und den Papierhersteller Stora Enso sowie die deutschen Zeitschriftenverlage zum Handeln aufgefordert. Deutschland ist der wichtigste Papierabnehmer Finnlands.
Diese Einigung ist ein großartiger Erfolg, jetzt ist ein großer Teil dieser Urwälder vor der Säge sicher, sagt Greenpeace Waldexperte Oliver Salge. Dieser
Erfolg in Finnland und anderen Regionen weltweit zeigt, dass sich
lange, hartnäckige Kampagnen auszahlen. Die deutschen Verlage haben
schon frühzeitig von ihren Papierlieferanten eine Lösung gefordert. Nun
können sie sicher sein, dass für ihre Produkte keine der großen
finnischen Urwälder mehr zerstört werden.
Über sechs Wochen haben das finnische Forstamt Metsähallitus, Greenpeace,
die Holzindustrie, die Gemeinde Lappland, das Parlament der
Saami-Ureinwohner, das Umweltcenter Lapplands und Rentierhalter über
den Schutz der Urwälder Nordlapplands verhandelt. Sie haben sich darauf
geeinigt, welche Waldflächen zukünftig bewirtschaftet werden. 96.900
Hektar Urwald werden ab sofort geschützt sein. 9.300 Hektar sollen
unter Berücksichtigung besonderer Kriterien bewirtschaftet werden. Greenpeace
hatte zusammen mit dem finnischen Naturschutzbund vor vier Jahren die
Urwälder kartiert und damit eine Grundlage für die Verhandlungen
gelegt.
Als gestern Nachmittag alle Beteiligten einer Einigung zustimmten,
wurde ein langjähriger Konflikt um den Schutz der Urwälder
Nordlapplands beendet. Greenpeace-Aktivisten
hatten in vielen europäischen Ländern für den Schutz der Urwälder
protestiert. So haben sie in Schlauchbooten im Hafen von Lübeck
mehrmals Papierfrachter aus Finnland erwartet und gegen die Entladung
protestiert.
Nun muss nur noch der Konflikt in der Sami-Region Inari gelöst
werden. Dann hat Finnland einen großen Beitrag zum europäischen
Urwaldschutz geleistet, sagt Salge. In der Region Inari im hohen
Norden Finnlands, dem Gebiet der Sami Ureinwohner, wird immer noch um
die Urwälder gestritten. Derzeit wird jedoch nicht in den kartierten
Urwäldern gefällt. Stora Enso
kauft kein Holz aus diesen Wäldern, solange die Sami-Rentierhalter dem
Einschlag nicht zustimmen. Die Ureinwohner Nordskandinaviens sind auf
die Urwälder für ihre traditionelle Rentierwirtschaft angewiesen und
wehren sich seit Jahren zusammen mit Greenpeace gegen deren Zerstörung.