29.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1467 | Ressort: Umwelt | Tier

Gehäuftes Sterben von Vögeln

Potsdam (agrar-PR) - Seit einigen Wochen treten gehäuft Todesfälle bei verschiedenen Vögeln auf. Untersuchungen, u.a. auch im Landeslabor Berlin-Brandenburg, führen das Verenden der Vögel auf eine Infektion mit Trichomonas gallinae zurück. Grund zur Besorgnis besteht jedoch nicht, da der Erreger für Säugetiere und Mensch harmlos ist. Durch gezielte hygienische Maßnahmen kann die Infektionskette unterbrochen und eine weitere Verbreitung der Erkrankung eingedämmt werden.

Seit ca. Anfang Mai dieses Jahres wird ein vermehrtes Sterben von Grünfinken und anderen Kleinvögeln wie Buchfinken, Kernbeißer, Gimpel und anderen Vögeln in weiten Teilen der Bundesrepublik und auch in Berlin beobachtet.
Durch diagnostische Untersuchungen in den Untersuchungsämtern der Bundesländer, so auch im Landeslabor Berlin-Brandenburg, fanden sich bei den Vögeln typische chronisch-entzündliche Veränderungen an den Schleimhäuten von insbesondere Speiseröhre und Kropf, gleichzeitig konnten bei mikroskopischen Untersuchungen bewegliche einzellige Parasiten nachgewiesen werden. Bei diesen Einzellern handelt es sich um Trichomonas gallinae, ein mikroskopisch kleines Geißeltierchen. Die dadurch hervorgerufene Erkrankung (Trichomonadose) ist eine seit langem bekannte Infektionserkrankung von z.B. Tauben (sog. Gelber Knopf), Hühner- und Greifvögeln sowie von Wellensittichen. Für Säugetiere und den Menschen ist der Erreger dagegen völlig harmlos.
Trichomonaden sind für empfängliche Vogelarten hochgradig infektiös und werden durch direkten Kontakt zwischen den Tieren und vermutlich besonders intensiv an Futter- und Tränkestellen übertragen. Gerade Vogeltränken gelten als wichtigste Infektionsquellen. Hier können die Trichomonaden auch außerhalb eines Wirtsvogels bis zu 24 Stunden überleben und trinkende Vögel infizieren.
Es wird empfohlen, Wildvögel im Sommer nicht zu füttern und Vogeltränken vorerst aus dem Garten zu entfernen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Grundsätzlich sollten Futter- und Tränkestellen bestimmten Anforderungen genügen. Hierzu zählen auch hygienische Aspekte, die eine Übertragung von Krankheitserregern erschweren.

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