07.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1601 | Ressort: Umwelt | Tier

Luchs-Brüder in der Schorfheide – aber im Wildpark mit Woidke

Potsdam (agrar-PR) - Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) wird am kommenden Donnerstag (13. August) zwei Neu-Brandenburger begrüßen: Direkt aus Wernigerode kommen zwei männliche Luchse, um im privaten Wildpark Schorfheide im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin heimisch zu werden. In einem kleinen Waldstück im Wildpark ist auf 15.000 Quadratmetern ein Luchsgehege entstanden.

Wildpark Schorfheide


In den großzügig angelegten Gehegen sind einheimische Großwildtiere und sehr seltene, ursprüngliche Haustierrassen, die in ihrem Bestand bedroht sind, zu beobachten. Anliegen des Wildparks ist es, die Tiere den Besuchern nicht wie im Zoo hinter Gittern zu präsentieren, sondern - so gut wie möglich - in ihren natürlichen Lebensräumen zu zeigen. Daher die weitläufigen Gehege, wo es dann eben auch passieren kann, dass Besucher erfolglos ihren angestrengten Blick schweifen lassen.

Phantom mit den Pinselohren

Mit einer Körperlänge von einem Meter und einer Schulterhöhe von zirka 50 bis 70 Zentimetern erreicht die größte europäische Katzenart ungefähr die Größe und auch das Gewicht eines Schäferhunds. Auffällig sind die im Vergleich zu den Körperproportionen sehr langen Beine und der kurze Stummelschwanz sowie die in pinselartigen Haarbüscheln auslaufenden Ohren. Das Fell ist im Sommer rötlichbraun und mit mehr oder weniger deutlichen Flecken und im Winter eher einfarbig grau. Das Winterfell des Luchses gehört zu den dichtesten Fellen im Tierreich. Nach Katzenart werden die Krallen beim Gehen eingezogen. Trittsiegel des Luchses sind deshalb relativ gut daran zu erkennen, dass Krallenabdrücke fehlen.

Luchse sind als Einzelgänger unterwegs und jagen ihre Beute vorrangig als Lauerjäger.

Die Tiere leben in großen, strukturreichen möglichst störungsarmen Wäldern. Dabei frequentieren sie auf ihren vorwiegend nächtlichen Streifzügen aber durchaus auch Offenland und Siedlungsrandbereiche. Die Luchsreviere können in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Beutetieren bis zu mehreren hundert Quadratkilometern groß sein. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet erstreckte sich ehemals von den Pyrenäen bis nach Ostsibirien. In Westeuropa einschließlich des gesamten deutschsprachigen Raumes wurde der Luchs zwischen 1800 und 1900 fast ausgerottet. In Nord-, Ost und Südosteuropa sowie in seinem asiatischen Teil konnte die Art bisher überleben.

Gegenwärtig bemühen sich Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, den Luchs im Harz wieder anzusiedeln.

Gegenwärtig gibt es in Brandenburg keine gesicherten Nachweise auf das Vorkommen von freilebenden wilden Luchsen. Angebliche Augenzeugenberichte erwiesen sich bislang als Erzählungen über ein Phantom.

In der Vergangenheit haben zwar aus Gehegen entwichene Tiere es bisweilen geschafft, über längere Zeiträume in freier Wildbahn zu überleben, sind dann immer spurlos verschollen. Wegen des Luchsauswilderungsprojekts im Harz und der gesicherten Vorkommen in der sächsisch-böhmischen Schweiz sowie in Polen ist es nicht ausgeschlossen, dass Luchse demnächst auch wieder Brandenburger Gebiet erreichen.

Termin: Donnerstag, 13. August
Zeit: 10.00 Uhr
Ort: Wildpark Schorfheide, GmbH; 16244 Schorfheide,,
OT Groß Schönebeck, Prenzlauer Straße 16
Kontakt: Imke Heyter, mobil 0170/ 799 36 08
Pressekontakt
Frau Vivian Kramer
Telefon: 0331-866/7019
E-Mail: Vivian.Kramer@MLUK.Brandenburg.de
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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