16.03.2011 | 13:31:00 | ID: 8623 | Ressort: Umwelt | Tier

Sechs Millionen Euro für Schutz von Kröten und Fröschen

Stuttgart (agrar-PR) - Tanja Gönner: In den Jahren 2010 und 2011 werden erstmalig rund sechs Millionen Euro für Wiedervernetzungsmaßnahmen im Straßenbau und damit auch für den Schutz von Kröten und Fröschen investiert.
"In den Jahren 2010 und 2011 werden rund sechs Millionen Euro für Wiedervernetzungsmaßnahmen an bestehenden Bundesfernstraßen und damit auch für den Schutz von Kröten und Fröschen investiert", erklärte Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner gestern (15. März 2011) anlässlich der Aktion des NABU in Stuttgart. In den Neu- und Ausbauplanungen beim Straßenbau würden die Effekte der Landschaftszerschneidung berücksichtigt. Durch die artenschutzrechtlichen Vorgaben seien die Anforderungen an Maßnahmen zum Schutz von Tieren und somit auch von Amphibien weiter gestiegen.

"Die Anzahl der Frösche und Kröten werden vor einer Baumaßnahme erhoben und so weit möglich Abhilfe geschaffen", so die Ministerin. So würden vor Baumaßnahmen die Anzahl der im Untersuchungsraum vorkommenden Amphibien erfasst und die Trennwirkung von Straßen durch Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise durch Amphibiendurchlässe und Leiteinrichtungen deutlich vermindert. Als weitere Maßnahme würden in bestimmten Fällen für betroffene Amphibien auch Laichgewässer an einem anderen Ort als Ersatz für den ehemaligen Teillebensraum hergestellt.

Im bestehenden Bundesfernstraßennetz würden erstmalig zehn Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräumen mit einem Kostenumfang von rund sechs Millionen Euro umgesetzt. Unabhängig vom Konjunkturpaket II hat die Landesstraßenbauverwaltung in den vergangenen Jahren verschiedene Maßnahmen zum Amphibienschutz im Rahmen des Um- und Ausbaus von Straßen, wie beispielsweise beim Umbau des Knotenpunktes der L 1187/L 1189 in Stuttgart-Büsnau, durchgeführt. Auch der Generalverkehrsplan des Landes enthalte ein Modellprojekt „Minimierung der Zerschneidung von Wildtierlebensräumen“. Damit sollen bis zu drei Maßnahmen zur Optimierung von bestehenden Über- und Unterführungsbauwerken modellhaft umgesetzt werden, um insbesondere für sensible Tiere eine zusätzliche Querungsmöglichkeit zu schaffen. "Diesen guten Beispielen sollen weitere Maßnahmen folgen", so Gönner.

"Der ehrenamtliche Naturschutz ist eine entscheidende Stütze der Kröten und Frösche. Viele Helferinnen und Helfer bringen jedes Jahr zur Zeit der Krötenwanderung eine hohen zeitlichen Einsatz zum Schutz der Amphibien", so Gönner. Das Land unterstütze diese Aktionen durch Hilfeleistungen der Autobahn- und Straßenmeistereien, beispielsweise durch die Bereitstellung von provisorischen Schutzzäunen, Lagerung, Auf- und Abbau der Zaunanlagen sowie das Aufstellen von Verkehrszeichen und die Bereitstellung von Sicherheitswesten.
Außerdem werde durch den neu aufgelegten Leitfaden "Amphibien schützen" und durch Seminare zum Amphibienschutz fachliche Hilfestellung gegeben.

"Nicht nur für Amphibien sondern auch für andere Wildtiere, wie Reh- und Schwarzwild, Marder und Fledermäuse werden die Lebensbedingungen mit den Wiedervernetzungsmaßnahmen des Konjunkturpakets II verbessert", erklärte die Ministerin. Erst vor wenigen Wochen sei als ein dieser Maßnahmen der Bau einer Grünbrücke über die A 7 zwischen den Anschlussstellen Heidenheim und Aalen/Oberkochen mit Kosten von rund drei Millionen Euro gestartet worden.

Auch die Stiftung Naturschutzfonds fördert seit vielen Jahren - insbesondere aus Ausgleichsabgaben - Maßnahmen in erheblichem Umfang zum Amphibienschutz. So wurden beispielsweise Amphibienleiteinrichtungen zwischen Muggensturm und Malsch (Landkreis Rastatt) mit rund 350.000 Euro und in Winterbach (Rems-Murr-Kreis) mit rund 100.000 Euro bezuschusst. Aktuell ist im Jahr 2011 die Unterstützung einer Maßnahme in Zielfingen (Landkreis Sigmaringen) mit rund 180.000 Euro vorgesehen. "Die Stiftung fördert mit seit über 30 Jahren Amphibienschutzeinrichtungen in ganz Baden-Württemberg", so die Ministerin. (PD)
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