27.08.2013 | 17:10:00 | ID: 15855 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Höfken: Nationalpark nicht notwendig

Berlin (agrar-PR) -

Eine Ausweisung von Naturschutzflächen müsse nicht zwangsläufig über Schutzgebiete per Gesetz – also einen Nationalpark – erfolgen, so Umweltministerin Ulrike Höfken in einem Schreiben an die eigene Fraktion.  Naturschutzziele und Prozessschutzflächen könnten ebenso im Rahmen der forstlichen Managementplanung erreicht werden. Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR) und die Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) fordern Ministerin Höfken auf, von dem umstrittenen Projekt „Nationalpark“ abzurücken.

 

Als Antwort auf die „Kleine Anfrage“ der Abgeordneten Andreas Hartenfels und Ulrich Steinbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) an das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten bestätigt Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), dass die Errichtung eines Nationalparks nicht zwingend notwendig ist, um die angestrebten Naturschutzziele zu erreichen. In  Rheinland-Pfalz verzichten viele Forstbetriebe bereits auf die Nutzung sensibler Waldgebiete. Diese forstwirtschaftlich ungenutzten Gebiete seien, so das Ministerium, den Naturreservaten ebenbürtig. 

 

AGR und DeSH fordern Höfken auf, das Nationalpark-Projekt endgültig aufzugeben. Der Vorwurf: Bisher gäbe es kein konkretes Naturschutzkonzept der Landesregierung, so die Bundesverbände. AGR-Geschäftsführer Denny Ohnesorge: „Aus unserer Sicht ist und bleibt das Nationalpark-Projekt höchst umstritten und lässt viele Fragen offen: So ist zum Beispiel völlig unklar, welche Arten – wissenschaftlich fundiert – nur durch einen Nationalpark von mindestens 10.000 Hektar überleben.“ Der direkte Vergleich zwischen Wirtschaftswald und stillgelegten Waldflächen zeigt andernorts: In einem nachhaltig und naturnah bewirtschafteten Wald kann die durchschnittliche Anzahl der Tier- und Pflanzenarten deutlich höher sein, als auf einer vergleichbaren stillgelegten Fläche. Auch seien die bereits bestehenden Prozessschutzflächen im Landes-, Privat- und Kommunalwald in Rheinland-Pfalz noch gar nicht erhoben. Denn diese nutzungsfreie Fläche beträgt nach offiziellen Schätzungen der Landesforste Rheinland-Pfalz bereits mehr als 50.000 Hektar Wald. Diese Fläche entspricht damit dem fünffachen des geplanten Nationalparks. „In Anbetracht der finanziellen Lage des Landeshaushaltes wäre es sinnvoll, die immensen Kosten für die Errichtung eines Nationalparks zu sparen und Alternativen zu nutzen“, sagt Lars Schmidt, Generalsekretär beim DeSH. Die nutzungsfreien Flächen in Rheinland-Pfalz könnten den gewünschten Prozessschutz und die Naturschutzziele ebenso erfüllen – jedoch ohne Regionalwirtschaft und Arbeitsplätze zu gefährden.


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