Hamburg (agrar-PR) -
Staatliche Kredite aus Deutschland zerstören Lebensraum der Orang-Utans Gegen eine deutsche Beteiligung an der anhaltenden Zerstörung von Urwald in Indonesien demonstrieren heute Greenpeace-Aktivisten
vor Schloss Bellevue und Bundeskanzleramt in Berlin. Sie präsentieren
Plakate, auf denen gerodete Urwaldflächen gezeigt werden und auf denen
steht: Deutsche Gelder zerstören indonesischen Urwald und das Klima.
Der Grund für die Aktion: Mit staatlichen Geldern aus Deutschland
finanziert eine Tochterbank der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
indonesische Palmölfirmen, die für den Kahlschlag verantwortlich sind.
Durch die Rodungen werden riesige Mengen CO2
freigesetzt, die den Klimawandel anheizen. Der indonesische Präsident
Susilo Bambang Yudhoyono ist derzeit auf Staatsbesuch in Deutschland
und zu Gast bei Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela
Merkel.
Indonesien ist das Land, wo die Urwaldzerstörung am schnellsten voranschreitet, sagt Corinna Hölzel, Waldexpertin von Greenpeace. Anstatt
den Kahlschlag sofort zu stoppen, vergibt die indonesische Regierung
noch immer Konzessionen für die Umwandlung von Urwald in Plantagen -
mit fatalen Folgen. Durch den Waldverlust wird der in Bäumen und Böden gespeicherte Kohlenstoff als CO2 freigesetzt und macht das Land zum drittgrößten Verursacher von Treibhausgasen weltweit. Wer so viel Wald vernichtet, wird sein selbst gestecktes Klimaschutzziel von 26 Prozent CO2-Reduktion nie erreichen, sagt Hölzel.
Die Rettung der indonesischen Urwälder und der Schutz des dort gespeicherten Kohlenstoffs liegt auch in deutscher Hand. Greenpeace
fordert, dass die Bundesregierung sich mit jährlich zwei Milliarden
Euro am Aufbau eines internationalen Urwaldfonds beteiligt. Anstatt
über eine KfW-Tochter den größten Klimakiller Indonesiens, die Sinar
Mas Gruppe, finanziell zu unterstützen, hätte die Bundesregierung das
Geld besser für den Urwald- und Klimaschutz ausgegeben. Wir fordern
Angela Merkel auf, sich für eine sofortige Kündigung des Kredits
einzusetzen, so Hölzel.
Damit ein gerechtes und wirksames Klimaabkommen in Kopenhagen
möglich wird, müssen die Industrieländer ihren Ausstoß von
Treibhausgasen um 40 Prozent bis 2020 reduzieren. Als Verursacher des
Großteils der historischen CO2-Emissionen
müssen die Industrienationen die Entwicklungsländer mit jährlich 110
Milliarden Euro finanziell unterstützen. Mit diesen Geldern sollen
Erneuerbare Energien, Anpassung an den Klimawandel und Urwaldschutz
finanziert werden.