München (agrar-PR) - Die Alpen sind Europas bedeutendstes Hochgebirge. Um sie zu erhalten
braucht es eine europäische Strategie und mehr Finanzmittel von
Europäischer Union (EU) und Bund. Das forderte
Dr. Markus Söder,
Umweltminister, zusammen mit Vertretern aus den
Alpenanrainerregionen bei der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung
heute in Mittenwald. "Der gesamte Alpenraum muss auf europäischer Ebene
den Stellenwert bekommen, der ihm zusteht. Es gibt europäische
Strategien für die Ostsee und demnächst für den Donauraum. Da dürfen die
Alpen als Naturwunder, Lebensraum und Wirtschaftsregion nicht fehlen",
so Söder. Bayern will die gemeinsame Alpenstrategie in einem
internationalen Projekt federführend vorantreiben. Söder forderte von
der EU, das Transnationale Alpenraumprogramm über das Jahr 2013
weiterzuführen und aufzustocken. Den Anteil der EU-Mittel für die Alpen
solle der Bund erhöhen. "Derzeit setzt Berlin nur 13 Prozent der
EU-Mittel in den Alpen ein, im Ostseeraum dagegen 38 Prozent. Dieses
Ungleichgewicht muss abgebaut werden", so Söder. Zudem sollten die
Einnahmen des Bundes aus dem Emissionshandel teilweise für den Schutz
der Alpen verwendet werden. ARGE ALP, Alpenkonvention, Verbände,
Kommunen und Wissenschaftseinrichtungen sollen durch öffentliche
Regionalforen in die Erarbeitung der Strategie eingebunden werden.
Die Temperaturen sind in Alpen in den vergangenen 100 Jahren doppelt
so stark gestiegen wie im weltweiten Durchschnitt. Bayern hat deshalb
zur Anpassung an den Klimawandel zahlreiche Maßnahmen gestartet. Dazu
gehört unter anderem der Bergwaldumbau, die Moorrenaturierung, der
Hochwasser- und Lawinenschutz sowie die Risikovorsorge gegen
Naturgefahren. Noch in diesem Jahr soll der bayerische Aktionsplan
"Alpine Biodiversität" vorgestellt werden. Dieser könnte laut Söder ein
zentraler Baustein der Alpenstrategie werden. Arten müssten auf den
Klimawandel reagieren können. Daher brauche es ein grenzüberschreitendes
ökologisches Verbundsystem, um Korridore für ihre Wanderung zu sichern.
Auch als Region soll der Alpenraum gestärkt werden, zugleich seine
alpine Identität und Tradition behalten. Regionale Produkte aus der
Almwirtschaft könnten ökologisch erzeugt und gemeinsam
grenzüberschreitend vermarktet werden.
Die gemeinsame Erklärung unterzeichneten Silvia Jost vom
Schweizerischen Bundesamt für Raumentwicklung, Landesrat Dr. Michl
Laimer aus Südtirol, Landeshauptmann-Stellvertreter Hannes Gschwentner
aus Tirol, Landesrat Erich Schwärzler aus Vorarlberg, Landesrat
Blachfellner aus Salzburg, Vizepräsident Alberto Pacher aus Trient und
Remo Fehr, Kanton Graubünden.