Saarbrücken (agrar-PR) - Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack hat verstärkt
Maßnahmen zur Verminderung der Umweltbelastung durch Perflourierte
Tenside im Abwasser gefordert. Ein entsprechender Beschluss wurde heute
auf Initiative Brandenburgs auf der Umweltministerkonferenz in
Saarbrücken einstimmig gefasst. Tack: „Ich bin gleichermaßen offen für
betriebsbezogene Minderungskonzepte im Einzelfall wie für allgemeine,
bundesweite oder europäische Regelungen.“
Die Umweltministerkonferenz hat beschlossen, dass die Bundesländer
und der Bund ihre Erfahrungen in den Ländern und in verschiedenen
Branchen gemeinsam bis zum Frühjahr 2011 auswerten sollen und daraus
Minderungsstrategien abgeleitet werden müssen. Es sollen alle
Möglichkeiten ausgeschöpft werden, dass diese Stoffe nicht mehr in die
Umwelt gelangen, „damit aus dem Umweltproblem kein Gesundheitsproblem
wird“, so Tack.
Perflourierte Tenside (PFT) sind chemische Substanzen, die industriell
insbesondere zur Behandlung von Textilien und Papierprodukten sowie in
der Metallveredlung eingesetzt werden. Sie sind nicht natürlich
abbaubar, reichern sich in der Umwelt an und stehen im Verdacht,
krebserregend zu sein. Ihre Verwendung ist bereits beschränkt, aber
nach wie vor gelangen diese Stoffe über das Abwasser und den
Klärschlamm in die Umwelt. In Brandenburg wurden kürzlich bei den
Abwassereinleitungen aus zwei Betrieben überhöhte PFT-Werte
festgestellt, die dazu geführt haben, dass Klärschlamm nicht
landwirtschaftlich genutzt werden konnte, sondern anderweitig schadlos
entsorgt werden musste. Tack hierzu: „Die Klärschlammverbrennung ist
auf Dauer zu teuer. Wir müssen das Problem an der Quelle angehen. Dabei
werden wir im Vorgriff auf bundesweite Regelungen gemeinsam mit den
Unternehmen auf produktionsinterne Maßnahmen setzen.“