25.02.2011 | 16:17:00 | ID: 8363 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Tack: Weitere Schritte für zukunftsorientierte Sicherung des Oderbruchs

Seelow (agrar-PR) - „Die Binnenwasserstände im Oderbruch sind in den vergangenen Tagen kontinuierlich gesunken. Mit 1,87 Meter ist der Wasserstand am Wriezener Pegel so niedrig wie seit langem nicht.“
Dies sagte Umweltministerin Anita Tack (Linke) heute zu Beginn der Beratung der Arbeitsgruppe „Wassermanagement Oderbruch“ in Seelow. Seit August 2010 leben die Menschen im Oderbruch unter den schwierigen Bedingungen eines Binnenhochwassers. Noch vor knapp sechs Wochen, am 17. Januar 2011, wurde mit 2,60 Meter der höchste Wasserstand gemessen. 

Unabhängig von den derzeit sinkenden Wasserständen hat die Arbeitsgruppe unter Leitung des Umweltministeriums heute ihre Beratung für ein verbessertes Wassermanagement im Oderbruch fortgesetzt. Tack verwies noch einmal darauf, dass der Landtag das Programm der Landesregierung für das Oderbruch unterstützt. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels und damit verbundener Trockenperioden einerseits und zunehmenden Hochwasserereignissen andererseits steigen die Anforderungen an die Gestaltung des Wasserhaushaltes im Oderbruch“, so die Umweltministerin. Dazu gehöre auch, dass die Kommunen ihre Verantwortung wahrnehmen müssten. Tack verwies auf die Hochwasserkonferenz des Umweltministeriums im Februar, auf der der Landkreis Prignitz die Hochwasserpartnerschaft Elbe vorgestellt habe. So eine Hochwasserpartnerschaft der Kommunen regte Tack auch für das Oderbruch an.

Die rasant gestiegenen Grundwasserstände in den Flussniederungen, sowohl im Oderbruch, als auch entlang der Lausitzer Flüsse, der Havel oder auch in den Niederungen der Elbe sind eine zweite große Herausforderung neben dem Hochwasserschutz. Bis zu einem Meter sind hier die Grundwasserstände angestiegen. Die vollständig wassergesättigten Böden werden das Wasser nicht mehr los und bilden Seenlandschaften wo sonst Wiesen und Feldern sind. „Nur gemeinsam können wir die Probleme lösen, eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist hier unerlässlich“, sagt die Ministerin. Die AG Oderbruch sei dafür ein gutes Beispiel. 

Tack informierte, dass die Förderrichtlinie für eine Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes jetzt vorliege, so dass die Maßnahmen des Sonderprogramms, die durch den Gewässer- und Deichverband Oderbruch umgesetzt werden, demnächst gefördert werden können. Gegenwärtig laufe außerdem die Ausschreibung von zwei Personalstellen für das Landesumweltamt, so dass Planung und Umsetzung von Maßnahmen des Sonderprogramms Oderbruch beschleunigt werden können.

Das Landesumweltamt wird dem Landkreis zukünftig im Hochwasserrisikofall wöchentlich hydrologische Daten zu Oberflächengewässern und Grundwasser sowie meteorologische Informationen für eine schnellere Information der Bevölkerung zur Verfügung stellen. Bislang werden diese Daten mit den Hochwasser-Warnungen ab Alarmstufe 1 versandt und sind auf der Internetseite des Landesamtes abrufbar.

Das Landesumweltamt hatte in den vergangenen Tagen auch den Vorschlag eines Einsatzes von Hochleistungspumpen zur Senkung des Wasserspiegels geprüft. Da in den kommenden Tagen mit einem weiteren Rückgang der Wasserstände sowohl in Wriezen als auch in Hohensaaten zu rechnen ist, wird ein derzeitiger Einsatz nicht für sinnvoll erachtet. Das Umweltministerium schlägt dem Landkreis vor, langfristig einen Standort für die Errichtung einer Pumpenanlage vorzubereiten, damit der Landkreis als Träger des Katastrophenschutzes bei künftigem Hochwasser kurzfristig eine Hochleistungspumpe zum Einsatz bringen kann. Die Umweltministerin sagte dem Landkreis die Unterstützung des Landesamtes bei der Standortauswahl zu.

Darüber hinaus verwies Tack auf die Notwendigkeit einer weiteren Erschließung von Retentions- und Polderflächen. Deren Wirksamkeit habe sich 2010 und zu Jahresbeginn 2011 gleich mehrfach erwiesen. Auch im Oderbruch müsse über geeignete Zwischenspeicherflächen nachgedacht werden. (PD)
Pressemeldung Download: 
Agrar-Presseportal
Agrar-Presseportal
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379-810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.