14.04.2011 | 14:46:00 | ID: 8950 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Umweltauswirkungen von Förderungen in Oberösterreich unter der Lupe

Wien/Linz (agrar-PR) - Neuer Report von Umweltbundesamt zeigt Wege zum Abbau von umweltschädlichen Subventionen in Oberösterreich.
Im Auftrag von Umweltlandesrat Anschober wurden Förderungen unter die Lupe genommen und potenzielle Umweltauswirkungen geprüft.

Subventionen sind Steuerungsinstrumente, um bestimmte politisch erwünschte Aktivitäten, Technologien und Produkte zu fördern. "Förderungen spielen im Klimaschutz und in anderen Umweltbereichen eine wichtige Rolle, solche finanziellen Anreize werden aber auch aus anderen Motivationen vergeben. Umso wichtiger ist es, dass sie keine umwelt-kontraproduktiven Entwicklungen verursachen und gegen Umweltziele arbeiten", erklärt Jürgen Schneider, Programmleiter für Wirtschaft und Wirkung im Umweltbundesamt die Ausgangssituation für die Analyse. Aus diesem Grund haben internationale Organisationen wie die Europäische Kommission und die OECD dazu aufgerufen, umwelt-kontraproduktive Förderungen zu identifizieren und schrittweise abzuschaffen.


Förderungen in Oberösterreich

Für eine Bewertung der Situation in Oberösterreich hat Landesrat Anschober die ExpertInnen vom Umweltbundesamt beauftragt. Sie analysierten ausgewählte Beihilfen und Zuschüsse des Landes Oberösterreich, prüften ihre umweltschädliche Wirkung - insbesondere auf Luft, Klima, Boden, Wasser, Ökosysteme, Artenvielfalt und Landschaft - und erarbeiteten Vorschläge für Lösungsansätze.

Die Beihilfe für FernpendlerInnen wird als umwelt-kontraproduktiv bewertet, weil diese Form der Förderung in ihrer derzeitigen Ausprägung den Autoverkehr begünstigt und damit die Mobilitätsform, die viele negative Umweltauswirkungen nach sich zieht. Dazu zählen Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen, genauso wie Lärmbelästigung und höhere Flächeninanspruchnahme.

Auch die Förderung zur Errichtung und Beschaffung von Eigenheimen wird als potenziell umwelt-kontraproduktiv bewertet: Der geförderte Trend zum Neubau im ländlichen Raum führt zum Ausbau von Siedlungs- und Verkehrsflächen, in weiterer Folge auch zur Zersiedelung und damit zu höherem Energieverbrauch und höheren verkehrsbedingten Umweltbelastungen.

Ebenso wurden Tourismusförderungen, die Verkehrserschließung ländlicher Gebiete und die Investitionsförderung für die Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe überprüft.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei allen analysierten Subventionen zumindest eine verbindliche Verankerung von ökologischen Aspekten in den Förderrichtlinien unerlässlich ist, um umwelt-entlastende Effekte zu erzielen und mögliche externe Umweltkosten zu vermeiden.

Landesrat Anschober: "Diese erste Analyse des Umweltbundesamts macht klar, dass wir in Oberösterreich weitere Schritte setzen müssen, um unser Budget zukunftsfähiger zu gestalten. Mit heutigen Fördergeldern Umweltbelastungen in Kauf zu nehmen hieße letztlich auch, später für Reparaturmaßnahmen wieder Mittel zu brauchen. Da alle Bundesländer ähnlich betroffen sind, werde ich das Thema auch bei der Konferenz der LandesumweltreferentInnen im Juni einbringen". (umweltbundesamt.at)
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