Kiel (agrar-PR) -
Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume hat heute (31. Mai) den neuen Lagebericht zur "Beseitigung von kommunalen Abwässern in Schleswig-Holstein" vorgelegt, der alle zwei Jahre veröffentlicht wird. Der Bericht 2010 dokumentiert den hohen Standard in Schleswig-Holstein: Die Anforderung der EU, die Gesamtbelastung aus allen kommunalen Kläranlagen für Phosphor und Stickstoff zu senken, erfüllt Schleswig-Holstein beim Stickstoff derzeit mit 91 Prozent und beim Phosphor sogar mit über 94 Prozent.
Maßgeblich für diese Erfolge waren drei Programme der Landesregierung, das Phosphorsofort-, das Dringlichkeits- sowie das Kläranlagen-Ausbauprogramm. Durch sie wurden die größeren Kläranlagen mit der besten verfügbaren Technologie zur Nährstoffminderung ausgestattet. Die seit 1991 in Schleswig-Holstein vorrangig von den Kommunen getätigten Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro wurden unter anderem in die Ausstattung der Gemeinden mit Kanalisationen sowie in weitergehende Abwasserbehandlung zur Eliminierung von Phosphor und Stickstoff investiert. Die Landesregierung und der Bund haben diese Maßnahmen mit mehr als 321 Millionen Euro gefördert. Weiterhin gewährte das Land zinsgünstige Darlehen in Höhe von rund 503 Millionen Euro.
Die EU hatte 1991 einheitliche Anforderungen für die Abwasserbeseitigung festgelegt, um Gewässer vor Belastungen zu schützen. Die Anforderungen gewährleisten die effiziente Abwasserbehandlung in den kommunalen Kläranlagen Europas. Seit 1998 muss das Abwasser aus größeren Kläranlagen vor dem Einleiten in ein Gewässer einer weitergehenden Behandlung unterzogen werden. Darunter wird die Behandlung der Kohlenstoffverbindungen sowie zusätzlich der Nährstoffe Phosphor und Stickstoff verstanden. Diese Vorgaben gelten für so genannte empfindliche Gebiete, wie die Küstengewässer der Nord- und Ostsee sowie die Einzugsgebiete der oberirdischen Gewässer in Schleswig-Holstein, in denen es zu einer Anreicherung des Wassers mit Nährstoffen sowie einem vermehrten Algenwachstum kommt.
Der Lagebericht 2010 "Beseitigung von kommunalen Abwässern in Schleswig-Holstein" kann unter www.umwelt.schleswig-holstein.de eingesehen oder per E-Mail unter internetredaktion@mlur.landsh.de kostenlos als Druckexemplar angefordert werden. (PD)
