05.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1569 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Altdeich geschlitzt - „Böser Ort“ bei Lenzen verliert seinen Schrecken

Potsdam (agrar-PR) - Am "Bösen Ort" bei Lenzen erreicht ein brandenburgisches Naturschutzgroßprojekt seine Zielgerade. Rund vier Jahre nach dem ersten Spatenstich für den neuen Elbdeich durch Ministerpräsident Matthias Platzeck beginnt die letzte Etappe der Arbeiten am "Bösen Ort" der Elbe. Am

                     Mittwoch, 12. August, 13.30 Uhr

kommen Platzeck sowie Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke zur abschließenden Öffnung des Altdeichs bei Lenzen. Zwischen Fluss und Neudeich entsteht nach der Rückverlegung und der Öffnung des Altdeiches wieder wertvoller Auenwald, die Heimat seltener Tiere und Pflanzen. Das derzeit größte Rückdeichungsprojekt in Deutschland wurde am 12. September 2005 gestartet. Es hat Pilotcharakter mit nationaler und internationaler Ausstrahlung.


Der aus Hochwasserschutzmitteln der Europäischen Union, des Landes und des Bundes finanzierte Deichbau war wichtige Voraussetzung, um das aus Naturschutzmitteln des Bundes geförderte Naturschutzgroßprojekt "Lenzener Elbtalaue" zu verwirklichen, das eine natürliche funktionsfähige Flussauenlandschaft zum Ziel hat. Neben Überflutungsräumen sollen auch wieder Auwälder, Auengewässer, Qualmwasserbereiche, Stromtalwiesen und halboffene Weidelandschaften entstehen. Träger des Projekts ist der Trägerverbund Burg Lenzen e.V. – Naturschutzgroßprojekt.

Bitte beachten Sie folgende Hinweise zur Pressefahrt und zum Ablauf!

Für eine begrenzte Zahl Potsdamer Medienvertreter besteht die Möglichkeit der Mitfahrt mit einem Bus der Staatskanzlei, für die wir um Anmeldung bis 10. August 2009, 17.00 Uhr unter der E-Mail: presseamt@stk.brandenburg.de bitten.

Geplanter Ablauf

   10.30 Uhr

Bustransfer ab Potsdam Staatskanzlei, hinter dem Hauptgebäude

  13.30 Uhr
Lenzen, Begrüßungsempfang, Redebeiträge, Symbolische Schlitzung

  14.00 Uhr
Feierliche Übergabe des Projekts Deichrückverlegung durch Ministerpräsident
Matthias Platzeck mit anschließender Ortsbegehung

  14.30 Uhr
Bustransfer zur Burg Lenzen

  14.45 Uhr
Empfang mit Imbiss auf der Burg, Pressegespräch und Möglichkeit zur Besichtigung der Burg

  15.45 Uhr
Bustransfer zum Hafen, Schifffahrt entlang der Deichrückverlegung, zirka eine Stunde

  anschl.
Rückfahrt mit dem Bus zur Staatskanzlei Brandenburg in Potsdam

Der neue rückverlegte Deich ist mit 6,11 Kilometern 1.097 Meter kürzer als der alte Deich, der an 6 Stellen geschlitzt wurde. Das neue, über Weideflächen errichtete Bauwerk ist an der weitesten Stelle 1,3 Kilometer ins Hinterland gerückt. Bis zu 40 Zentimeter kann der Wasserspiegel bei Extremhochwässern sinken. Zwischen den beiden Deichen kann dann das 420 Hektar große Überflutungsvorland rund 40 Prozent eines Hochwassers – das entspricht über 15 Millionen Kubikmeter Wasser - aufnehmen. Der 1,60 Meter breite asphaltierte Radweg auf der Deichkrone wird bereits intensiv durch Radtouristen genutzt und mit einer kurzen Spritztour ebenfalls eingeweiht.

Vorab-Information: Der "Böse Ort" bei Lenzen erlangte als der kritischste Deichabschnitt der Prignitz bei Hochwasser traurige Berühmtheit. Hier macht die Elbe einen 90 Grad-Bogen. Mit dem Anstieg der Pegel auf neue Rekordhöhen im August 2002 musste dieser Elbeabschnitt erneut mit großem Aufwand verteidigt werden. Zwar hielt der Deich, aber es sollte nicht einfach nur repariert werden. Ein neuer Deich wird nun die Gefahr entschärfen. Die Vorarbeiten und Vorabsprachen für das Lenzener Rückverlegungsprojekt laufen bereits seit Mitte der 1990er Jahre. Landwirte, Naturschützer und die Stadt Lenzen ziehen an einem Strang. Das Projektgebiet umfasst 1.568 Hektar. Kernstück ist die Elbdeichrückverlegung, um zusätzliche 420 Hektar Deichvorland zu gewinnen. Auf 300 Hektar soll wieder der gefährdete, europaweit geschützte Lebensraumtyp Auwald entstehen. Die Auwaldfläche an der Unteren Mittelelbe wird sich damit verdoppeln.
Pressekontakt
Frau Vivian Kramer
Telefon: 0331-866/7019
E-Mail: Vivian.Kramer@MLUK.Brandenburg.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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