Hamburg (agrar-PR) -
Größtes Industrieprojekt des Planeten setzt gigantische Mengen Treibhausgase frei 20 Greenpeace-Aktivisten aus Kanada, den USA
und Frankreich protestieren heute gegen den Abbau von klimaschädlichem
Ölsand bei FortMcMurray in der kanadischen Provinz Alberta.
In einem
Bergbaubetrieb des Erdölkonzerns Shell-Albion befestigten die Aktivisten ein Riesenbanner mit der Botschaft
Tar Sands: Climate Crime (
Ölsand: Klimaverbrechen).
Mit einer Kletteraktion an einem Schaufelradbagger stoppten sie den
Ölsand-Abbau. Das Herauslösen des sandgebundenen Öls setzt gigantische
Mengen an Treibhausgasen frei, die im Widerspruch zu Kanadas
Reduktionsverpflichtungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls stehen. Wenige
Wochen vor der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen fordert Greenpeace einen Ausstieg aus dem Ölsand-Abbau in Kanada.
Der kanadische Ölsand-Abbau ist das größte industrielle Projekt des Planeten, sagt Christoph Lieven, Greenpeace-Sprecher in Hamburg. Eine
Fläche von der Größe Englands wird hier verwüstet, als Abfallprodukt
entstehen riesige Giftseen mit einer tödlichen Mischung aus Arsen,
Quecksilber und anderen Chemikalien. Die größten Ölkonzerne und Banken
profitieren hier von einer Umweltzerstörung apokalyptischen Ausmaßes.
Diese industrielle Katastrophe muss gestoppt werden.
Der Ölsand-Abbau wurde erst in den letzten Jahren durch die zur
Neige gehenden Ölquellen und die anhaltend hohen Ölpreise lukrativ.
Alle großen Erdölkonzerne wie Shell, BP,
ExxonMobile, Total, Suncor, Syncrude und StatoilHydro investieren in
die Ölgewinnung in Westkanada. Aktuell werden täglich
1,2 Millionen
Barrel Öl mit hohem Energieeinsatz gefördert. Pro Barrel gewonnenen Öls
werden 62 bis 176 Kilogramm CO2 freigesetzt – das sind drei bis fünf Mal so viel schädliche Klimagase wie bei der konventionellen Ölförderung.
Auf der kommenden UN-Klimakonferenz
in Kopenhagen soll ein Nachfolge-Abkommen für das auslaufende
Kyoto-Protokoll beschlossen werden. Durch die Ratifizierung des
Kyoto-Protokolls hat sich Kanada verpflichtet, seine
Treibhausgas-Emissionen bis 2012 im Vergleich zu 1990 um sechs Prozent
zu senken.
Mit dem Ölsand-Abbau hat sich das Land von dieser Zielmarke
jedoch weit entfernt. Nach wissenschaftlichen Schätzungen wird der
zunehmende Ölsand-Abbau ab dem Jahr 2020 für über 40 Prozent der CO2-Emissionen in Kanada verantwortlich sein.