Templin (agrar-PR) - Das Knehdenmoor bei Templin und das Oberphulmoor bei Lychen
zählen zu den zehn wertvollsten Mooren in Brandenburg. Doch auch ihnen
machen die Entwässerung der Landschaft und zu hohe Nährstoffeinträge zu
schaffen. Wie mit Maßnahmen des Naturschutzgroßprojekts Uckermärkische
Seen dem Patienten Moor und damit einem für Klima und
Landschaftswasserhaushalt, Flora und Fauna enorm wichtigen Lebensraum
geholfen wird, ist deshalb eines der Themen der diesjährigen
Naturschutzfachtagung heute (12. November) in Templin im nördlichsten
Naturpark Brandenburgs.
Vor ehrenamtlichen Naturschützern, Mitarbeitern von
Naturschutzbehörden und Vertretern von Kommunen, Vereinen und nicht
zuletzt aus Schulen, die mit dem Naturpark Uckermärkische Seen
zusammenarbeiten, werden neuesten Ergebnisse des seit 1996 im Naturpark
laufenden Großprojekts vorgestellt. Kurz vor dem Abschluss im kommenden
Jahr wird schon einmal bilanziert, wie es gelang, den
Landschaftswasserhaushalt und den Zustand wichtiger Lebensräume, allen
voran eben die Moore, zu stabilisieren und zu verbessern.
Dem etwa 16 Hektar großen Knehden- und dem sich über 20 Hektar
erstreckenden Oberpfuhlmoor wurde beispielsweise behutsam an der
Torfschicht gekratzt. Flachabtorfungen auf jeweils 0,3 Hektar
unterstützen das Wachsen des Moorkörpers und ermöglichen so dem Moor,
Wasser wieder besser zu speichern. Sorgfältig ausgespart wurden dabei
die Standorte von Orchideen, die typisch für diese Moore sind.
Viel Aufmerksamkeit wurde in den zurückliegenden Jahren auch einem ganz
anderen Lebensraum gewidmet, den Heiden. Sie finden sich im Naturpark
vor allem auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Tangersdorfer Heide und
genießen ebenso wie die Moore als FFH-Lebensräume europäischen Schutz.
Vorgestellt und bewertet wird auf der Tagung, wie seit Mitte der 1990er
Jahre dort in enger Abstimmung mit dem zuständigen Forstamt gesägt,
gepflügt, gegrubbert, gemäht und geweidet wurde, um Verbuschungen zu
beseitigen und der typischen Heide- und Pioniervegetation Raum zu
geben. Diese Arbeiten sind nun abgeschlossen.