Wiesbaden (agrar-PR) -
Umweltministerin will hessische Gewässer überall in einen guten Zustand bringen Die Hessische Landesregierung will durch wirksame Maßnahmen die
Gewässer überall in einen guten Zustand bringen. Die landesweite
Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie bis zum Jahr 2027 sei
das „anspruchsvollste Projekt in der Geschichte der Wasserwirtschaft“,
sagte Hessens Umweltministerin Silke Lautenschläger am Sonntag in
Wiesbaden. Sie will die Ziele am Dienstag mit Vertretern von
Wirtschaft, Kommunen und Umweltverbänden in Buseck (Kreis Gießen)
diskutieren. „Wir fangen nicht bei Null an, sondern bauen auf den
unbestreitbaren Erfolgen auf, die wir im Gewässerschutz in Hessen
bereits erzielen konnten“, sagte die Ministerin. So sei allein für eine
Verminderung von Phosphor und Stickstoff in den Gewässern in den
vergangen 10 Jahren in Hessen 1 Milliarde Euro in den Ausbau den
Kläranlagen investiert worden.
Hessen hat 1.350 Bäche und Flüsse sowie 770 Seen und Teiche
Die Länge der rund 1.350 Bäche und Flüsse in Hessen beträgt
zusammengenommen 21.500 Kilometer. Längster hessischer Fluss ist die
Fulda (215 Kilometer) vor der Lahn (165 Kilometer) und der Eder mit
knapp 130 Kilometer. Der hessische Abschnitt des Rheins ist dagegen nur
rund 110 Kilometer lang. Daneben gibt es in Hessen mehr als 770
stehende Seen und Teiche. Der Edersee in Nordhessen ist mit knapp 12
Quadratkilometern Hessens größtes stehendes Gewässer.
Vorrang für Freiwilligkeit – regionale Besonderheiten sollen berücksichtigen
Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme sieht das Maßnahmenprogramm
neben der Entwicklung naturnaher Gewässer und Auen durch
Renaturierungsmaßnahmen auch die Verminderung von Nährstoffen aus
landwirtschaftlichen Quellen durch gezielte Beratung vor. „Für
Wanderfischarten wie den Lachs wollen wir außerdem die Durchgängigkeit
der Gewässer wiederherstellen“, betonte die Ministerin. Grundsätze bei
der Umsetzung seien der Vorrang der Freiwilligkeit bei der Durchführung
von Maßnahmen und die Beachtung regionaler Besonderheiten.
Alle Betroffenen (Behörden, Institutionen, Unternehmen, Private)
sollen an der Umsetzungsplanung beteiligt werden. Die Entwürfe für den
Bewirtschaftungsplan der Wasserrahmenrichtlinie lagen ein halbes Jahr
offen und wurden von regionalen Informationsveranstaltungen begleitet.
Die Maßnahmen kosten insgesamt bis zum Jahr 2027 rund 2 Milliarden
Euro.