Wiesbaden (agrar-PR) - Der Naturschutz in der Wetterau wird im kommenden Jahr mit rund 4
Millionen Euro von der Europäischen Union und dem Land Hessen
gefördert. Dies teilte Umweltministerin Silke Lautenschläger am Freitag
in Friedberg (Kreis Wetterau) mit. Lautenschläger informierte sich dort
umfassend über das Projekt „Erhalt und Entwicklung der Hutungen der
Wetterauer Trockeninsel“, welches durch die Fördermittel unterstützt
wird. Es ist das erste Naturschutzprojekt, bei dem das Land Hessen der
Antragssteller ist. Das Vorhaben wird von der EU durch das
Förderprogramm LIFE+Natur über einen Zeitraum von fünf Jahren
gefördert. Es startet im Januar 2010.
Ziel des Projektes ist es, die traditionell schafbeweideten
Hute-Flächen der „Wetterauer Trockeninsel“ mit ihren zahlreichen
natürlichen Lebensräumen und der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten zu
erhalten. „Die Wetterauer Trockeninsel bietet vielen gefährdeten
Pflanzen und seltenen Tierarten Lebensraum. Anliegen der Hessischen
Landesregierung ist es, die Artenvielfalt zu sichern. Daher fördern wir
dieses Projekt“, betonte Lautenschläger. Die Hute-Flächen genießen nach
der FFH- Richtlinie NATURA-2000-Status und damit besonderen Schutz.
Wachsende Schafherden sollen die mageren Grünlandstandorte beweiden,
die vielerorts bereits zuzuwachsen drohen. Wo der Prozess bereits
fortgeschritten ist, müssen die künftig wieder zu beweidenden Flächen
durch geeignete Entbuschungsmaßnahmen erst wieder nutzbar gemacht
werden. Lautenschläger würdigte den Beitrag der Schafhalter zum Erhalt
der Wetterauer Trockeninsel. „Die Wetterauer Schäfereibetriebe leisten
durch die Beweidungsmaßnahmen einen entscheidenden Beitrag zum
Naturschutz. Die Beweidung mit Schafen trägt erheblich zum Erhalt von
Lebensraum für viele Arten bei“, betonte sie. „An diesem Projekt wird
deutlich, dass bestimmte Naturlandschaften, die gleichzeitig
Kulturlandschaften sind, nur durch Nutzung erhalten werden können“, so
Lautenschläger.
Hintergrund
Ziel des LIFE-Projektes ist es, mittels struktureller Maßnahmen die
Existenz der Schäfereibetriebe zu stärken. Beispielsweise sollen durch
Flächentausch die Flächenverfügbarkeit und -erreichbarkeit verbessert
und damit Betriebsabläufe optimiert werden. Die mageren
Grünlandstandorte sollen zu wirtschaftlich besser nutzbaren Einheiten
zusammengeführt, Tränkestellen eingerichtet und Hindernisse oder Lücken
auf Triftwegen sollen beseitigt werden.