Wiesbaden (agrar-PR) - Der Naturschutz in der Wetterau wird mit rund 4 Millionen Euro von
der Europäischen Union und dem Land Hessen gefördert. Dies teilte der
hessische Umweltstaatssekretär Mark Weinmeister am Samstag mit. Mit den
Mitteln würde das Projekt „Erhalt und Entwicklung der Hutungen der
Wetterauer Trockeninsel“ gefördert. Es ist das erste Naturschutzprojekt,
bei dem das Land Hessen der Antragssteller ist. Das Vorhaben wird von
der EU durch das Förderprogramm LIFE+Natur über einen Zeitraum von fünf
Jahren gefördert.
Ziel des Projektes ist es, die traditionell schafbeweideten
Hute-Flächen der „Wetterauer Trockeninsel“ mit ihren zahlreichen
natürlichen Lebensräumen und der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten zu
erhalten. „Die Wetterauer Trockeninsel bietet vielen gefährdeten
Pflanzen und seltenen Tierarten Lebensraum. Anliegen der Hessischen
Landesregierung ist es, die Artenvielfalt zu sichern. Daher fördern wir
dieses Projekt“, betonte Weinmeister. Die Hute-Flächen genießen nach der
FFH- Richtlinie NATURA-2000-Status und damit besonderen Schutz.
Wachsende Schafherden sollen die mageren Grünlandstandorte beweiden,
die vielerorts bereits zuzuwachsen drohen. Wo der Prozess bereits
fortgeschritten ist, müssen die künftig wieder zu beweidenden Flächen
durch geeignete Entbuschungsmaßnahmen erst wieder nutzbar gemacht
werden. Weinmeister würdigte den Beitrag der Schafhalter zum Erhalt der
Wetterauer Trockeninsel. „Die Wetterauer Schäfereibetriebe leisten durch
die Beweidungsmaßnahmen einen entscheidenden Beitrag zum Naturschutz.
Die Beweidung mit Schafen trägt erheblich zum Erhalt von Lebensraum für
viele Arten bei“, betonte er. „An diesem Projekt wird deutlich, dass
bestimmte Naturlandschaften, die gleichzeitig Kulturlandschaften sind,
nur durch Nutzung erhalten werden können“, sagte der Staatssekretär.
Hintergrund
Ziel des LIFE-Projektes ist es, mittels struktureller Maßnahmen die
Existenz der Schäfereibetriebe zu stärken. Beispielsweise sollen durch
Flächentausch die Flächenverfügbarkeit und -erreichbarkeit verbessert
und damit Betriebsabläufe optimiert werden. Die mageren
Grünlandstandorte sollen zu wirtschaftlich besser nutzbaren Einheiten
zusammengeführt, Tränkestellen eingerichtet und Hindernisse oder Lücken
auf Triftwegen sollen beseitigt werden.