12.01.2011 | 12:42:00 | ID: 7721 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Sinkender Trend der Treibhausgasemissionen hält an

Wien (agrar-PR) - Die Ergebnisse der aktuellen Treibhausgas-Inventur des Umweltbundesamts zeigen im Jahr 2009 einen deutlichen Rückgang der Treibhausgasemissionen: Insgesamt wurden 2009 um 6,8 Mio Tonnen weniger Treibhausgasemissionen für Österreich verzeichnet als 2008.
Insgesamt wurden 80,1 Mio Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente emittiert. Unter Berücksichtigung der flexiblen Mechanismen sowie der Neubewaldung und Entwaldung ergibt sich damit für das zweite Jahr der Verpflichtungsperiode eine Abweichung von 5,1 Mio Tonnen zum Kyoto-Ziel. 2008 betrug diese Abweichung noch 6,9 Mio Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente.

Umweltminister Niki Berlakovich sieht den deutlichen Rückgang und anhaltenden Trend der sinkenden Emissionen positiv, ,  macht gleichzeitig aber deutlich, dass es keinen Grund zum Jubeln gibt: "Wir haben in den vergangenen Jahren einige richtungsweisende Initiativen im Klimaschutz gesetzt - bei der Gebäudesanierung, der Förderung erneuerbarer Energieträger und im Verkehr, Stichwort Biokraftstoffe und Spreizung der Normverbrauchsabgabe (NOVA). Diese Maßnahmen sind nachweislich erfolgreich. Grund zum Ausruhen gibt es jedoch keinen: Es wird auch in den nächsten Jahren noch massive Kraftanstrengungen brauchen. Alle sind gefordert. Jeder muss in seinem Bereich seine Verantwortung wahrnehmen."

Seit 2005 verzeichnet das Umweltbundesamt einen anhaltend sinkenden Trend der Treibhausgasemissionen in Österreich. "Der sinkende Trend der vergangenen vier Jahre ist das Ergebnis vieler sektoraler Maßnahmen, die ihre Wirkung zeigen und noch zeigen werden." erklärt Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig. "2009 hat die Wirtschaftskrise Spuren hinterlassen, vor allem in den Sektoren, die dem Emissionshandel unterliegen."


Die Bilanz im Detail:

Industrie und Energieaufbringung

Der Einbruch der industriellen Produktion spiegelt sich in der Treibhausgasbilanz des Sektors Industrie mit einem deutlichen Rückgang um 14,0% (-3,7 Mio Tonnen) von 2008 auf 2009 wider. Bei kleineren, nicht am Emissionshandel beteiligten Industrie- und Gewerbebetrieben beträgt der Rückgang hingegen rund 2% gegenüber 2008. Der Sektor Industrie ist im Jahr 2009 mit ca. 22,6 Mio Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten der größte Emittent an Treibhausgasen in Österreich.

Im Sektor Energieaufbringung wurde 2009 im Vergleich zu 2008 ca. 1 Mio Tonne Treibhausgase weniger emittiert; in Summe ca. 12,8 Mio Tonnen. Im Krisenjahr 2009 ist die Inlandsstromnachfrage um 4% gesunken. Die Reduktionen, die in diesem Sektor seit 1990 erzielt wurden, sind auf den Ersatz von Kohle und Heizöl durch Erdgas und Biomasse, den Ausbau erneuerbarer Energieträger auf Grund der Regelungen des Ökostromgesetzes sowie auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen. Maßnahmen wie die Umweltförderung (UFI), der Ausbau erneuerbarer Energieträger  und die Energiestrategie werden fortgeführt.


Verkehr

Mit einem Plus von 54,4% wird in diesem Sektor die mit Abstand höchste Zuwachsrate seit 1990 verzeichnet. Der Sektor Verkehr weist im Jahr 2009 ca. 21,7 Mio Tonnen auf. Im Vergleich zu 2008 sind die Emissionen im Verkehrssektor 2009 um 0,9 Mio Tonnen niedriger. Wesentliche Ursachen dafür für die Abnahme war neben der verminderten Nachfrage nach Gütertransport der verstärkte Einsatz von Biokraftstoffen sowie Effizienzsteigerungen u.a. auf Grund der NOVA-Spreizung. Alleine durch den Einsatz von Biokraftstoffen konnten im Jahr 2009 insgesamt 1,7 Mio Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart werden. Die Forcierung alternativer Antriebe, von e-Mobilität und Biokraftstoffen bleiben Schwerpunkt des Umweltministeriums.


Raumwärme

Auf den Sektor Raumwärme entfallen 2009 ca. 11,3 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen. Der verstärkte Einsatz von Fernwärme und Erneuerbaren Energieträgern sowie die bessere thermische Qualität der Gebäude führten in den letzten Jahren zu kontinuierlichen Emissionsminderungen in diesem Sektor. Witterungsbedingt unterliegen die Emissionen in diesem Sektor jährlichen Schwankungen. Der rückläufige Verbrauch von Heizöl und Erdgas ist im Vergleich zu 2008 die wesentlichste Ursache für den Rückgang der Treibhausgasemissionen. Die thermische Sanierung als Maßnahme wird fortgeführt. 100 Mio stehen wieder zur Verfügung.


Abfallwirtschaft, Landwirtschaft, F-Gase

Die Sektoren Abfallwirtschaft (ca. 1,9 Mio Tonnen) und Landwirtschaft (ca. 7,6 Mio Tonnen) und F-Gase (ca. 1,4 Mio Tonnen) weisen im Vergleich zu 1990 deutlich geringere Emissionen auf. Insgesamt verursachen diese drei Sektoren 2009 weniger als 11 Mio. Tonnen der österreichischen Treibhausgasemissionen. (umweltbundesamt.at)
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