München (agrar-PR) -
Bund soll Biodiversitätsfonds einrichten Die bayerischen Maßnahmen zum Artenschutz müssen fortgesetzt und intensiviert werden. Das betonte
Dr. Markus Söder, Umweltminister,
heute in München bei der Vorstellung des Bayerischen
Artenschutzberichts. "Die biologische Vielfalt ist ein Kernstück
bayerischer Heimat und Kultur. Nur in einer intakten Natur bleibt auch
die hohe Lebensqualität der Menschen erhalten", so Söder. Der weltweite
Artenschwund konnte noch nicht gestoppt werden. Über ein Drittel aller
bewerteten Arten sind gefährdet. Im Freistaat konnte dieser Trend laut
Söder verlangsamt werden. Ziel sei jedoch eine Trendumkehr. Unter dem
Programm Bayern Arche konnten Verbesserungen erreicht werden. Durch die
über 80 bayerischen Artenhilfsprogramme konnten Weißstorch, Wiesenweihe,
Steinadler, Luchs, Fischotter und viele andere Arten bereits gerettet
werden. Das Artenhilfsprogramm Botanik hat für zahlreiche hoch bedrohte
Pflanzenarten wie zum Beispiel Bodensee-Vergissmeinnicht, Böhmischer
Enzian und Bayerisches Löffelkraut nachhaltige Verbesserungen bewirkt.
"Diese Verbesserungen sind auch der Kooperation mit den Naturschützern
und der Landwirtschaft zu verdanken", betonte Söder.
Bayerns erfolgreiche Artenhilfs- und Naturschutzprogramme sollen
weitergeführt und ausgebaut werden. Söder forderte im Jahr der
Biodiversität den Bund auf, die Mittel für den Erhalt der Artenvielfalt
deutlich aufzustocken und zusätzlich einen Biodiversitätsfonds
einzurichten. In diesen Fonds könne ein Teil der Einnahmen aus der
Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke fließen. Zudem solle der Bund
den Anteil der EU-Mittel für die besonders artenreichen Alpen erhöhen.
Söder: "Derzeit setzt Berlin knapp 24 Millionen Euro der EU-Mittel in
den Alpen ein, im Ostseeraum dagegen das Dreifache. Dieses
Ungleichgewicht muss abgebaut werden."
Bayern ist besonders artenreich - hier kommen rund 80.000 der
insgesamt 100.000 Arten in Deutschland vor. Der Artenschutzbericht
zeigt, dass auch Bayerns Naturschätze bedroht sind: 40 Prozent der
untersuchten Arten befinden sich auf der Roten Liste. 5,7 Prozent der
bayerischen Tier- und 3,5 Prozent der Pflanzenarten sind im Freistaat
bereits ausgestorben.
Man müsse sich künftig laut der Bestandsaufnahme im
Artenschutzbericht vor allem auf den Erhalt der Arten und Lebensräume
konzentrieren, für die Bayern eine besondere Verantwortung hat.
Grundlage dafür sind die rund 800.000 Hektar im Freistaat, also über 11
Prozent der Landesfläche, die heute schon einen besonderen Schutzstatus
besitzen. Durch die Fortsetzung der Förderprogramme muss die
Artenvielfalt in allen Lebensräumen gesteigert werden. Zudem gilt es,
die Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt zu mindern - vor
allem durch den Schutz intakter Moore. Bis 2020 sollen 50 Moore wieder
in ihren natürlichen Zustand versetzt werden, da sie wichtige CO2-Speicher
darstellen. Zudem sollen Umweltbildung und Erlebnisangebote in der
Natur weiter ausgebaut werden. Der Artenschutzbericht kann unter
www.natur.bayern.de kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden.