18.03.2010 | 00:00:00 | ID: 5109 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Tack stellt bundesweit einmaliges Moorschutzprojekt vor

Potsdam (agrar-PR) - Brandenburgs Umweltministerin und Stiftungsratsvorsitzende des NaturSchutzFonds Brandenburg Anita Tack (Linke) hat heute in Potsdam ein bundesweit einmaliges Naturschutzvorhaben vorgestellt. In den kommenden fünf Jahren wird die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg in sechs Landkreisen - Dahme-Spreewald, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oder-Spree, Uckermark und Barnim – kalkreichen Niedermooren ihre eigentliche Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz und den Wasserhaushalt zurück geben. Insgesamt 6,4 Millionen Euro fließen in das Projekt, das die EU und die Stiftung NaturSchutzFonds zu gleichen Teilen finanzieren.

"Viele Moore in Brandenburg kann man heute mit Sandalen oder Turnschuhe betreten. Man holt sich keine nassen Füße mehr und genau das veranschaulicht das Problem", sagte Tack. Noch vor 100 Jahren waren kalkreiche Niedermoore, wegen der typischen Farbe ihres Torfes auch Braunmoosmoore genannt, in Brandenburg weit verbreitet. Von einstmals mehreren 10.000 Hektar haben lediglich auf drei Standorten etwa 50 Hektar Braunmoosmoore in naturnahem Zustand überlebt. Damit zählt dieser Moortyp zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen Brandenburgs.

Das Projekt "Kalkmoore Brandenburgs" verfolgt vor allem ein Ziel: Kalkreiche Niedermoore sollen erhalten oder auf aussichtsreichen Standorten wieder hergestellt werden. Dafür haben Fachleute des Landesumweltamts Moore in 14 NATURA 2000-Gebieten ausgewählt. Auf einer Kernfläche von 160 Hektar kann erreicht werden, dass dort die Moore wieder wachsen. Damit würde sich der aktuelle Bestand der Braunmoosmoore mehr als verdreifachen. Zudem besteht die Absicht, den Landschaftswasserhaushalt auf rund 1.600 Hektar Projektfläche zu stabilisieren.

In den kommenden Jahren werden verschiedene moderne Renaturierungsmethoden miteinander verknüpft, um großflächig sich selbst erhaltende und wachsende Moorflächen zu entwickeln. "Dies ist deutschland- und europaweit einmalig. Uns kommen dabei Erfahrungen anderer Projekte zugute", erklärte Tack. Mit dem EU LIFE Projekt "Kalkmoore Brandenburgs" wird nicht nur der Verlust von Braunmoosmooren in Brandenburg gestoppt, sondern auch eine Trendwende für den Erhalt dieses Lebensraums eingeleitet. Die bei der Umsetzung des Vorhabens gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen werden zudem weiteren Moorschutzvorhaben zugutekommen.

Der Projektstart fällt passenderweise in das Internationale Jahr der Biodiversität. "Mit dem Kalkmoore-Projekt leistet die Stiftung NaturSchutzFonds einen ganz praktischen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt" führt Projektleiter Dr. Holger Rößling aus. Kalkmoore sind artenreich und zugleich Lebensraum für hoch spezialisierte Pflanzen wie Orchideen und Moose. In ungestörten Kalkmooren können seltene und ebenfalls stark bedrohte Tierarten überleben.

"Von Beginn des Projektes an wird es darauf ankommen, die Landwirte, Forstleute, Jäger und Flächeneigentümer vor Ort in das Projekt einzubeziehen", mahnt Tack. Nur gemeinsam werde es dauerhaft tragfähige Lösungen für den Erhalt dieser sensiblen Lebensräume geben.

Neben dem Landesumweltamt sind die Michael-Succow-Stiftung, der NABU Regionalverband Strausberg-Märkische Schweiz, die NABU Stiftung Nationales Naturerbe sowie die Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur) Projektpartner der Stiftung NaturSchutzFonds.

Das EU Life Projekt unterstützt die Aktivitäten der Landesregierung, die in dieser Legislaturperiode ein Moorschutzprogramm auf den Weg bringen will. So soll die Funktionsfähigkeit der noch vorhandenen Moorflächen als Wasserspeicher, Kohlenstoffsenke und Lebensraum erhalten beziehungsweise wiedergestellt werden.

Grußwort Ministerin Tack zur Auftaktveranstaltung
Moorschutzprojekt "Kalkmoore Brandenburgs"
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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