10.06.2013 | 23:58:00 | ID: 15227 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Umweltministerin Lucia Puttrich: „Viel Platz für Specht, Fledermaus und Co.“

Wiesbaden (agrar-PR) - Kernflächen Naturschutz haben im Staatsforst wichtige Funktion für den Naturschutz / Verzicht auf Bewirtschaftung auf 20.000 Hektar Waldfläche

Die „Kernflächen Naturschutz“ im hessischen Staatswalds sind festgelegt. Insgesamt 20.000 Hektar Waldfläche stehen nur dem Naturschutz und nicht mehr der Holznutzung zur Verfügung. „Die „Kernflächen Naturschutz“ sind ein wichtiger Baustein der Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald und gleichzeitig wesentlicher Bestandteil der Biodiversitätsstrategie des Landes. Sie sind der „Urwald von morgen“ und werden dabei helfen, die Naturschutzfunktion unserer Wälder zusätzlich zu stärken“, sagte Umweltministerin Lucia Puttrich im Forstamt Wiesbaden-Chausseehaus. Sie enthüllte gemeinsam mit Michael Gerst, dem Leiter des Landesbetriebs Hessen Forst, dort die Informationstafel für eine von 3.000 Kernflächen im hessischen Staatswald. Um die Lebensbedingungen speziell der Arten im hessischen Staatswald weiter zu verbessern, die an Alt- und Totholz oder Sonderstandorte gebunden sind, wurden geeignete Flächen ausgewählt und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt.

In den Kernflächen Naturschutz sind überdurchschnittlich viele alte Buchenbestände aber auch seltene Waldgesellschaften wie Erlenbrüche, Auewald, Trockenwälder und Schluchtwälder präsentiert. „Dort werden viele seltene Arten einen passenden Lebensraum finden. Mit einer durchschnittlichen Größe von 6,6 Hektar sind die Kernflächen dazu ein idealer Rückzugsraum für besonders störungsempfindliche Arten. Schwarzstorch, Buntspecht, die Waldfledermäuse sowie bestimmte Käferarten werden sich hier wohl fühlen, beschrieb die Umweltministerin den breiten Nutzen des „Urwalds von morgen“.

An häufig von Waldbesuchern frequentierten Orten werden künftig Informationstafeln auf die Besonderheiten dieser Waldbestände hinweisen. „Natur zum Anfassen mit reizvollen Begegnungen für uns alle wird hier dauerhaft gesichert. Denn nicht umsonst heißt unser Leitmotiv: Verpflichtung für Generationen“, machte Michael Gerst, der Leiter des Landesbetriebs Hessen-Forst, deutlich.

Die Auswahl der „Kernflächen Naturschutz“ durch die Hessischen Forstämter des Landesbetriebs Hessen-Forst ist Bestandteil der Umsetzung der Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald, die am 26. August 2010 mit Erlass des Umweltministeriums verbindlich geworden ist. „Artenvielfalt verbessert die Anpassungsfähigkeit und Stabilität von Wald-Ökosystemen. Biodiversität zu erhalten und zu steigern ist daher ein Kennzeichen nachhaltiger Forstwirtschaft, wie sie der Landesbetrieb Hessen-Forst erfolgreich praktiziert“, so Gerst. Zu diesem Zweck hatte eine interdisziplinäre Projektgruppe des Landesbetriebs die Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald als konkretes Handlungskonzept erarbeitet. Vom Entstehen der Naturschutzleitlinie bis hin zur Auswahl der Kernflächen Naturschutz durch die Forstämter auf örtlicher Ebene wurden alle Schritte dabei intensiv mit dem amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz diskutiert. (hmuelv)

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