Wiesbaden (agrar-PR) - Im Kampf gegen die Hochwassergefahr an Flüssen und Bachläufen sind
in Hessen seit 1999 insgesamt 195 Millionen Euro investiert worden.
Neben Deichverstärkungsmaßnahmen an Rhein und Main lag der Schwerpunkt
dabei auf dem Bau von Rückhaltebecken und Schutzwällen in Nord- und
Mittelhessen, sagte Hessens Umweltstaatssekretär Mark Weinmeister am
Mittwoch in Rüdesheim-Aulhausen (Rheingau-Taunus-Kreis), wo er
anlässlich des Abschlusses der Eichbach-Renaturierungsmaßnahmen sprach.
Zum Schutz vor Überflutungen und Hochwasser insbesondere eines sich am
Eichbach befindlichen Stifts wurde der Eichbach auf einer Fließstrecke
von 170 Meter verbreitert. Das Land Hessen förderte die
Renaturierungsmaßnahme mit rund 95.000 Euro.
„Die Hessische Landesregierung nimmt den Hochwasserschutz sehr
ernst. Was das Land tun kann, das wird auch getan“, sagte Weinmeister.
Im Landesprogramm Hochwasserschutz sind für 2009 insgesamt 28 Maßnahmen
mit einem Fördervolumen in Höhe von mehr als 16 Millionen Euro
aufgeführt. „Land, Kommunen und Wasserverbände müssen beim
Hochwasserschutz Hand in Hand arbeiten. Erkenntnisse zum Klimawandel
deuten darauf hin, dass diese Aufgabe uns in Zukunft noch stärker
beschäftigen könnte“, sagte Weinmeister.
Bei der vom Land Hessen unterstützten Renaturierung des Eichbaches
wurden erstmals Aspekte der Erlebbarkeit eines Fließgewässers für
behinderte Menschen berücksichtigt. Das Umfeld des Baches wurde
behindertengerecht mit einer Aussichtsterrasse ausgestaltet. Zudem
wurde ein für Rollstuhlfahrer geeigneter Weg angelegt. „Die
Renaturierung dient nicht nur wirkungsvoll zum Schutz vor Hochwasser,
sondern ermöglicht den Bewohnern des St. Vincenzstiftes das Erleben der
Natur“, betonte Weinmeister.
Die teuerste Einzelmaßnahme in Hessen war im letzten Jahrzehnt das
knapp 9 Millionen Euro teuere und von der EU mit finanzierte
Hochwasserrückhaltebecken Katzenmühle bei Schauenburg (Kreis Kassel).
Acht Millionen Euro kostete der Bau des großen
Hochwasserrückhaltebecken Ehringen/Erpe bei Volkmarsen (Kreis
Waldeck-Frankenberg), wo ein Stauraum von 1,4 Millionen Kubikmetern und
einer Fläche rund 36 Hektar entstanden ist. Für den Neubau und die
Erweiterung von Hochwasserschutz-Deichen an der Lahn in der Gießener
Weststadt wurden sechs Millionen Euro veranschlagt.