29.05.2013 | 19:50:00 | ID: 15142 | Ressort: Verbraucher | Medien

Jugend filmt Dorf 30 Jugendliche aus Südwestfalen drehen Dokumentarfilme über das Leben im ländlichen Raum

Düsseldorf (agrar-PR) -

Warum verlassen Jugendliche ihr Dorf und was kann sie bewegen, zu bleiben?

Diese Frage war Thema auf der vierten Station der Sommertour „Land.Leben.NRW“ von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel.

Bei seinem Besuch im sauerländischen Dorf Störmede, informierte er sich über das „Jugend filmt Dorf“-Projekt der Regionale Südwestfalen 2013 und diskutierte mit den Jugendlichen über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität von jungen Menschen im ländlichen Raum. In der „Vielharmonie“, dem Dorfgemeinschaftshaus in Störmede, brachten die Jugendlichen dem Minister ihre Wünsche vor. „Es fehlt häufig an passender Infrastruktur“, so das Fazit des Ministers. „Dazu gehören schnelles Internet aber auch Räumlichkeiten in denen sich die Jugendlichen treffen können.“

Vor allem junge Frauen und gut ausgebildete Jugendliche verlassen häufig die Dörfer und ländlichen Räume. Damit verbunden ist ein beschleunigter demographischer Wandel auf dem Land. Maßnahmen wie die Förderung der Dorfentwicklung, Erhalt von Schulen und Kindergäten oder der Breitbandausbau sind ein wichtiger Faktor, um die Attraktivität der ländlichen Räume auch für Jugendliche und junge Familien zu erhöhen. „Wir stützen gute Ideen aktiver Menschen in attraktiven Dörfern“, so Remmel. In Störmede wurden die Neugestaltung des Dorfgemeinschaftshauses „Vielharmonie’“ mit 80.000 Euro Landesmitteln unterstützt, die Erneuerung des alten Dorfkerns, der „Grünen Mitte“ mit 92.000 Euro und die Parkplatzerweiterung „Rixen Gasse“ mit Dorfplatz mit 16.000 Euro. Hinzu kommt jeweils ein erheblicher finanzieller und ehrenamtlicher Aufwand der Dorfgemeinschaft Störmede, die zum Beispiel beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses 85.000 Euro an Eigenleistung erbracht hat.

Um den Blick der Jugend auf das Leben im ländlichen Raum zu schärfen, startete die Regionale 2013 in Südwestfalen im Jahr 2010 das 3-jährige „Jugend-Film-Projekt“. 30 Jugendliche aus Oberveischede, Helden (beide Kreis Olpe), Referinghausen (HSK) und Störmede (Kreis Soest) beschreiben in kurzen Dokumentarfilmen ihre Sicht auf das Leben in einem Dorf. Die Störmeder Jugendlichen beschreiben in ihrem Film, weshalb sie ihrer ländlichen Heimat treu bleiben werden. Dazu gehören als wichtigste Punkte der Zusammenhalt im Dorf, das intakte Vereinsleben und das Wohnen im Grünen. Weitere Informationen zum Film-Projekt sind zu finden unter http://regionale.suedwestfalen.com/die-regionale/jugend-filmprojekt.html.

Remmel: „Wir wollen eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes mit starken grünen Regionen und einer Wirtschaftsstruktur, die zum Erhalt und zur Entwicklung lebenswerter ländlicher Räume beiträgt. Die ländlichen Regionen bieten viele Chancen und Möglichkeiten. Sie sind aber auch vielfältigen Herausforderungen und Problemen ausgesetzt.“ Der ländliche Raum steht vor großen Herausforderungen, dazu gehören die Bewältigung der Folgen des Klimawandels, Strukturwandel in der Landwirtschaft, der Erhalt der Artenvielfalt oder die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Vor allem aber die sozialen und ökonomischen Aspekte einer immer älter werdenden Gesellschaft stellen die Dörfer in NRW vor große Probleme. Nach der Aufgabe landwirtschaftlicher Betriebe und den damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen und immer mehr leerstehenden Gebäuden, trifft es zunehmend Einrichtungen der sozialen und ökonomischen Infrastruktur:

Kindergärten, Schulen, der Einzelhandel und andere wichtige Elemente eines lebendigen und aktiven Gemeinwesens ziehen sich aus der Fläche zurück.

Auf der fünften Station der Sommertour 2013 informiert sich Minister Remmel Mitte Juni über die Rolle des Maschinenbaus im ländlichen Raum als Arbeitgeber. Weitere Details dazu werden in Kürze unter www.landleben.nrw.de bekanntgegeben.


Hintergrundinformationen….

…. zur Sommertour2013:

„Land.Leben.NRW“ ist der Titel des diesjährigen Sommertour des NRW-Umweltministeriums. Bis Anfang September werden Minister Johannes Remmel und der Parlamentarische Staatssekretär Horst Becker rund 15 innovative Projekte und Untenehmen in ganz NRW besuchen, die die Zukunft des ländlichen Raumes mit innovativen Ideen gestalten. Den Auftakt machte die diesjährige Sommertour am 11. Mai in Jülich-Barmen mit dem Thema „Nahversorgung mit Lebensmitteln und Dienstleistungen im ländlichen Raum“.


…. zum ländlichen Raum NRW

Die ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens erstrecken sich über zwei Drittel der Landesfläche. Sie sind für ein Industrieland wie Nordrhein-Westfalen von großer Bedeutung als Wohn- und Wirtschaftsraum für rund sechs Millionen Menschen. Zudem sind sie wichtig als stadtnaher Freizeit- und Erholungsraum. Gleichzeitig befinden sich auf dem Land einzigartige Räume für den Natur- und Landschaftsschutz, die einen bedeutsamen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Zudem stellen die ländlichen Regionen einen wertvollen Produktionsstandort für die Land- und Forstwirtschaft dar, der die Grundvoraussetzung für die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel und nachwachsender Rohstoffe ist, aber auch viele weltweit agierende Unternehmen aus dem Maschinenbau haben ihren Sitz in kleinen Gemeinden auf dem Lande. Nicht zuletzt bieten diese Regionen ein reichhaltiges kulturelles Leben und hohen sozialen Zusammenhalt.

Die Land- und Ernährungswirtschaft in NRW liefert etwa ein Fünftel des deutschen Gesamtumsatzes an Lebensmitteln und bilden eine tragende Säule der ländlichen Regionen in unserem Land.

Nach Bayern und Niedersachsen nimmt Nordrhein-Westfalen als Agrarstandort in Deutschland den dritten Platz ein. Über 35.000 landwirtschaftliche Betriebe und rund 4700 Gartenbaubetriebe bilden zusammen mit der Ernährungswirtschaft einen starken Verbund, der rund 400.000 Arbeitsplätze bietet. In keinem Bundesland ist die Ernährungswirtschaft so stark vertreten wie in Nordrhein-Westfalen.


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