Stuttgart (agrar-PR) -
Sterbefälle weiterhin auf niedrigem Niveau Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes starben
im Jahr 2009 in Baden-Württemberg 40 Personen (29 Männer und 11 Frauen)
an den Folgen einer HIV-Infektion. Von Mitte der 80er Jahre an war die
Zahl der jährlich durch AIDS verursachten Todesfälle zunächst
unverhältnismäßig stark angestiegen. Mit 213 vestorbenen Aidskranken
wurden im Jahr 1993 die bislang meisten auf diese Immunschwächekrankheit
zurückzuführenden Sterbefälle registriert. Bereits in den beiden
darauffolgenden Jahren deutete sich mit einem leichten Rückgang der
Sterbefallzahlen eine Trendwende an. Bis 1996 sank die Zahl der
Aidstoten dann auf 165, um – mit leichten Schwankungen – in den
Folgejahren weiter zurückzugehen. Mit dem Ergebnis des Jahres 2009 wurde
nun wieder das Niveau von 1988 erreicht bzw. leicht unterschritten.
In dieser Entwicklung spiegeln sich vor allem die Erfolge der
Aids-Therapie wieder. Trotz großer weltweiter Anstrengungen ist es
bislang allerdings noch nicht gelungen, einen geeigneten Impfstoff gegen
das tückische, sich ständig verändernde Virus zu finden. Der Rückgang
der Todesfälle beruht gegenwärtig allein auf Fortschritten in der
medikamentösen Behandlung dieser auch weiterhin als tödlich geltenden
Infektionskrankheit. Der wirksamste Schutz vor der Infektion besteht
deswegen allein in problemorientierten Verhaltensweisen innerhalb wie
außerhalb der bekannten Risikogruppen.
Seit 1984 werden HIV-Sterbefälle von der amtliche
Todesursachenstatistik erfasst. In diesem Zeitraum verstarben in
Baden-Württemberg insgesamt 2 239 Menschen an dieser Krankheit. Zu 77
Prozent waren die an AIDS Verstorbenen Männer. 36 Prozent der in diesem
Zeitraum verstorbenen 1 729 Männern waren zum Zeitpunkt ihres Todes
zwischen 30 und 40 Jahre alt. Diese Altersgruppe ist auch bei den mit
insgesamt 510 Sterbefälle zahlenmäßig deutlich schwächer vertretenen
Frauen am stärksten besetzt (53 Prozent). Seit dem Jahr 2002 ist zu
beobachten, dass sich der Schwerpunkt der Todesfälle zunehmend in die
Altersgruppen der 40- bis unter 50-Jährigen verschiebt.