Stuttgart (agrar-PR) -
Mehr Frauen als Männer auf Grundsicherungsleistungen angewiesen Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes
erhielten zum Jahresende 2009 in Baden-Württemberg 71 402 Personen eine
staatliche Unterstützung in Form der Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung1). Im Vergleich zum Vorjahr (74 390) ging
die Zahl der Grundsicherungsempfänger damit um 4 Prozent oder rund 3 000
Personen zurück. Der Grund für diesen Rückgang liegt in der
Wohngeldreform zum 1. Januar 2009.
Umgerechnet auf die Bevölkerung ab 18 Jahren bezogen 0,8 Prozent oder
8 Personen je 1 000 Einwohner ab 18 Jahren zum Jahresende 2009
Grundsicherungsleistungen in Baden-Württemberg. Dabei wurden die
Leistungen der Grundsicherung mehr von Frauen in Anspruch genommen als
von Männern. 38 931 bzw. 55 Prozent der Empfänger waren Frauen, der
Anteil der Männer lag mit 32 471 bei 45 Prozent. Somit erhielten
landesweit 0,9 Prozent der Frauen und 0,8 Prozent der Männer ab
18 Jahren diese Sozialleistung.
33 680 Personen oder 47 Prozent der Empfänger waren zwischen 18 und
64 Jahren alt und erhielten die Grundsicherungsleistungen wegen einer
dauerhaft vollen Erwerbsminderung. Dies entspricht einer Bezugsquote von
0,5 Prozent der gesamten gleichaltrigen Bevölkerungsgruppe im Land. Mit
37 722 Personen oder 53 Prozent der Empfänger war die größere Anzahl
der Leistungsbezieher jedoch bereits im Rentenalter. Damit gehörten 1,8
Prozent aller Menschen ab 65 Jahren in Baden-Württemberg zu den
Grundsicherungsempfängern.
Knapp ein Viertel oder 16 718 der Leistungsempfänger lebten in
stationären Einrichtungen, wie z.B. in Alten- oder Pflegeheimen, während
rund drei Viertel bzw. 54 684 der Berechtigten die finanziellen
Leistungen außerhalb von Einrichtungen ausgezahlt bekamen. Von den voll
erwerbsgeminderten Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren lebten 36
Prozent in Einrichtungen, bei den älteren Personen ab 65 Jahren waren es
dagegen nur 12 Prozent.
Der durchschnittliche monatliche Bruttobedarf eines
Grundsicherungsempfängers lag bei 654 Euro. Unter Berücksichtigung des
anzurechnenden Einkommens wurde im Schnitt aber ein Nettobetrag von
437 Euro je Leistungsberechtigten ausgezahlt. Insgesamt wurden im Jahr
2009 in Baden-Württemberg netto rund 384 Millionen Euro für
Grundsicherungsleistungen aufgewendet.
Regional betrachtet zeigt sich, dass diese Sozialleistung vor allem
in den Stadtkreisen stärker in Anspruch genommen wird. So lag im
Stadtkreis Baden‑Baden die Quote mit 1,4 Prozent oder 14,2 je 1 000
Personen ab 18 Jahren am höchsten, gefolgt von den Stadtkreisen
Karlsruhe (13,5), Mannheim (13,3) und Stuttgart (12,5). Die niedrigste
Quote wurde mit einem Anteil von 4,4 je 1 000 der gleichaltrigen
Bevölkerung im Enzkreis festgestellt.