Stuttgart (agrar-PR) -
Brenner: Frauen haben inzwischen ähnlich gute berufliche Qualifikation wie Männer Die Qualifikation der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten in Baden-Württemberg hat sich in den letzten dreißig
Jahren spürbar verbessert. Wie das Statistische Landesamt nach
Auswertung der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit
mitteilt, hatten 2009 von den mehr als 3,8 Millionen
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Südwesten 2,7 Millionen
oder fast 70 Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung. Im Jahr 1979
waren es nur knapp 2 Millionen der seinerzeit 3,3 Millionen
Beschäftigten, was einem Anteil von 58 Prozent entspricht. Dies sagte
die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner,
heute vor der Presse.
Ein Blick auf die Art der beruflichen Qualifikation der Arbeitnehmer
zeigt, dass auch deren Ausbildungsgrad deutlich gestiegen ist. So hat
sich in Baden-Württemberg die Zahl der Arbeitnehmer mit einer
akademischen Ausbildung in den letzten 30 Jahren von 138 000 auf über
433 000 mehr als verdreifacht. Die Akademikerquote erhöhte sich von 4
auf gut 11 Prozent. Bundesweit liegt der entsprechende Wert aktuell bei
rund 10 Prozent und damit etwas niediger als in Baden-Württemberg.
Maßgeblichen Anteil an dem deutlich höheren Ausbildungsstand der
Arbeitnehmer im Land haben die Frauen. Mit der steigenden
Erwerbsbeteiligung der Frauen ist die Zahl der weiblichen
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den letzten dreißig Jahren
um 29 Prozent auf 1,7 Millionen gestiegen, fast fünfmal so stark wie
die ihrer männlichen Arbeitskollegen (+ 6 Prozent auf 2,1 Millionen).
Hinzu kommt, dass sich das Qualifikationsniveau der Frauen weitgehend
dem ihrer männlichen Kollegen angenähert hat. Im Jahr 1979 besaßen von
den seinerzeit 1,3 Millionen beschäftigten Frauen lediglich 630 000 und
damit nicht einmal die Hälfte eine Berufsausbildung (47 Prozent),
dreißig Jahre später waren es 68 Prozent (1,2 Millionen). Bei den
Männern ist der Anteil der Beschäftigten mit abgeschlossener
Berufsausbildung von 66 Prozent im Jahr 1979 auf 72 Prozent im Jahr 2009
gestiegen. Besonders stark erhöhte sich die Zahl der Akademikerinnen
von gut 27 000 auf 138 000. Bezogen auf die im Jahr 2009 insgesamt gut
1,7 Millionen beschäftigten Frauen im Südwesten lag die Akademikerquote
aktuell bei 8 Prozent und war viermal so hoch wie 1979. Die
Akademikerquote bei den sozialversicherungspflichtig beschäftigten
Männern erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 6 auf 14 Prozent und ist
aktuell immer noch höher als bei den Frauen.
Die verbesserte berufliche Qualifikation der Frauen kommt der
Wirtschaft im Land allerdings nur eingeschränkt zugute, da viele Frauen
insbesondere aus familären Gründen teilzeitbeschäftigt sind. Insgesamt
arbeiteten 2009 rund 35 Prozent aller sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten Frauen in Teilzeit. Bei den Männern waren es lediglich 5
Prozent.
Akademiker in den Stadtkreisen stärker vertreten als in den Landkreisen
In den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs war
2009 der Ausbildungsstand der Beschäftigten recht unterschiedlich. An
erster Stelle des Rankings stand der Landkreis Biberach, wo 74 Prozent
aller Beschäftigten eine abgeschlossene Berufsausbildung aufweisen
können, gefolgt vom Stadtkreis Ulm, den Landkreisen Main-Tauber,
Ostalbkreis, Böblingen und Bodenseekreis sowie dem Stadtkreis Stuttgart
mit jeweils 73 Prozent. Während beispielsweise im Landkreis Biberach
sowie dem Main-Tauber-Kreis überdurchschnittlich viele Beschäftigte eine
abgeschlossene Lehre vorweisen können, liegt der Anteil der Akademiker
im Stadtkreis Stuttgart mit 22 Prozent doppelt so hoch wie im
Landesdurchschnitt. Insgesamt lag in den Stadtkreisen der Anteil der
Akademiker mit 17 Prozent um 8 Prozentpunkte höher als in den
Landkreisen.